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Wand gesetzt worden. Jenes Rad ist aber seit seinem Tode mehr—
mals erneuert worden und an der Stelle bis auf die jetzige Zeit
zu sehen gewesen. (Vgl. Ar. 319.)
1129. Die drei Kreuze vor dem Hospitaltore zu Oschatz. M
Gräßze, Bd. J, Ar. 300; Hoffmann, Bd. J, S. 192, 40; Hasche, Mag. f.
Sächs. Gesch., Teil II. S. 290 ff.; mehr u. anderes im Sammler, 1837, Ar. 4,
S. 12 ff.
Auf einem Hügel vor dem Hospitaltore zu Oschatz stehen dreie
Kreuze, welche infolge einer schrecklichen Mordtat an drei Gliedern
einer Familie, die angeblich hier geschehen ist, wie sich das Volk
erzählt, gesetzt sein sollen, wiewohl eine andere Erklärung die ist,
sie sollten bezeichnen, daß hier die Gerichtsbarkeit der Stadt auf-
höre und die des Amtes angehe. In der Strehlaischen Vorstadt
vor dem Sonntagschen Vorwerk standen ebenfalls drei solcher Kreuze
zum Alerkmal, daß früher hier das Hochgericht war.
1130. Die sieben Martersäulen zu Höckendorf.
Gräße, Bd. 1, Nr. 266; Moller, Freiberg. Annales, II. S. 62; B. C.Tharand,
S. 53, Anm., Sachsengrün 1861, S. 21; poetisch beh. b. Ziehnert, S. 192 ff.
Im Jahre 1360 ist Konrad Theler, ein Freibergischer Patrizier,
der Ermordung seines Schloßkaplans halber, nach Rom und dann
nach Jerusalem gezogen und hat im folgenden Jahre zu Höckendorf,
welches sein eigen gewesen, von der Kirche an bis auf den Gottes-
acker in das Feld nach dem Maße, so er zuvor vom Bichthause
Pilati zu Jerusalem bis auf den Berg Golgatha genommen und
1538 Ellen soll betroffen haben, zum Gedächtnis und Erinnerung
des Ganges des Herrn Christi zu seiner Kreuzigung, sieben steinerne
Martersäulen aufrichten und an jede eine Bitte des Vaterunsers
zeichnen lassen. Die Säulen sind an besagtem Orte noch zu sehen,
und in der Sakristei der Kirche zu Höchendorf befindet sich auch