Full text: Dr. J. Milbiller's kurzgefasste Geschichte des Königreichs Bayern.

zug in München, wo ihm auch Rudolph Ergebung heuchelte. Kaum 
glaubte sich Ludwig sicher, so machte Leopold einen Einfall aus 
Schwaben, zog sich aber bald aus Bayern zurück, und büßte bei 
Morgarten in der Schwelz 1515. Rudolpb wußte auch dießmal um 
den Einfall, und warb wieder gegen seinen Bruder. Nun mußte 
er vor Ludwigs Zorn flüchten. Nach Jahr und Tag fand er 
Gnade beim Bruder, und überließ dlesem die Alleinherrschaft Bav- 
erns während des Krieges mit Oesterreich. Denn noch war der 
Kampf Ludwigs gegen seinen Nebenbuhler Friedrich nicht zu Ende. 
Dieser erschien 1322 mit neuer Macht in Bayern. Auch bier war 
alles rege, um Friedrichs Macht zu begegnen. Die tapfere Ritter- 
schaft, die treuen Städte, der Adel vom Nordgau, König Johann 
von Böhmen, Burggraf Friedrich von Nürnberg, Heinrich von Nie- 
derbavern rückten mit Ludwig gegen Friedrich. Auf der wetten 
Wiese bei Ampfing unweit Mühldorf begegneten sich die Schlacht- 
schaaren. Man zanderte noch einige Tage mit dem Treffen; denn 
Friedrich erwartete seinen Bruder Leopold aus Schwaben, der aber 
wegen aufgesangener Briefe nur bis Fürstenfeld kam. Die Schlache 
begann den 28. September 1522. Friedrich verlor sse; Pfleger 
Rindsmaul von Neustadt nahm ihn sogar gesangen. Die Geschick- 
lichkeit Schweppermanns verschaffte unserm Ludwig den Sieg. 
Darum gab er am Abend jedem ein Ei, dem frommen Schwep- 
permann zwei. Alles erklärte sich nun für Ludwig. Seinen er- 
sten Sohn, Ludwig, belehnte er mit der Mark Brandenburg, beim 
Tode des Markgrafen Waldemars II. 1323, und verehlichte ihn 
mit einer dänischen Königstochter. Er selbst bekam nach dem Tode 
Beatricens die Tochter und Erbin Wilhelms von Holland, Marga- 
retha, zur Ebe. Das waren die Folgen des Tages von Ampfing. 
Doch man ließ den edlen Baper noch nicht in Ruhe. Friedrich 
kam zwar gesangen nach Trausnitz bei Pfreimdt; doch für ihn 
trat sein Bruder Leopold auf, auch der König von Frankreich und 
der Papst erklärten sich gegen Ludwig. Ohne hinreichenden Grund 
sorderte Papst Johann XXII. in Avignon, Ludwig sollte der deut- 
schen Krone entsagen, und belegte ihn, als er dies nicht that, mit 
dem Banne; alle Orte aber, die ihm gehorchen würden, mit dem 
Interdikte. In der Bulle versagte der Papst dem König Ludwig
	        
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