Full text: Dr. J. Milbiller's kurzgefasste Geschichte des Königreichs Bayern.

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den Städten u. s. w., den bezielten Erfolg nicht, so war die 
Regierung immer bereit, durch zweckmäßige Einrichtungen dem 
Uebel abzuhelfen. — 
Fünsfter Abschnitt. 
Ein neuer Krieg Oesterreichs mit Frankreich verschafft 
dem Hause Bapern die Königswürde und neue Länder. 
  
. 1. 
Während man sich in Bapern mit allen diesen Anstalten be- 
schäftigte, war zwischen Frankreich und Oesterreich im Jahre 1805, 
ein neuer Krieg ausgebrochen. Die außerordentliche Vergrößerung 
Frankreichs, welches erst seit Kurzem in ein Kaiserthum war ver- 
wandelt worden, hatte mehrere europäische Mächte in eine lebhafte 
Besorgniß versetzt, durch die Uebermacht endlich erdrückt zu wer- 
den. Um diesem Uebel zuvorzukommen, hatten Großbrittanien, 
Rußland und Oesterreich gegen Frankreich sich verbunden, und die 
österreichischen und russischen Armeen setzten sich bereits in Bewe- 
gung, die Franzosen thaten dasselbe. Baypern, zwischen Oesterreich 
und Frankreich gelegen, hatte einen harten Stand, und war der 
unausweichlichen Gefahr ausgesetzt, entweder von dieser, oder von 
jener Parthei zur Theilnahme an dem Kriege gezwungen, und 
eben darum von der andern als feindliches Land behandelt zu 
werden. Wirklich waren die Oesterreicher kaum aus ihrem Lager 
bei Wels und Braunau aufgebrochen, als der Fürst von Schwar- 
zenberg auf Befehl des Kaisers von Oesterreich bei dem Chur- 
fürsten in München erschien, und darauf antrug, daß derselbe 
seine Truppen mit den österreichischen vereinigen sollte. Der 
Fürst gab dem Churfürsten zu verstehen, daß der Kaiser, wenn 
man ihm dieses versagte, alle Mittel, die in seiner Macht wären, 
anwenden würde, um es zu bewirken. Zugleich aber erklärte man 
ihm, daß man ihm für den Fall, wenn er sich hierzu willfährig 
bezeigte, die Vertheidigung und Erhaltung aller seiner Staaten
	        
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