Heerstraßen von Verona bis an die Donau, von Pannonien bis
an den Rhein durchliefen das Land. Aus Augsburgs Thoren lie-
sen vier solche Straßen. — Neben der Augusta blübten noch an-
dere Städte: Kampodonum, (Kempten) Juvavia, (Salzburg, von
Hadrian angelegt) Abudiacum, (Epfach) Abusenna, (übens,
berg) Laurracum, (Lorch) u. a. — Kaiser Hadrian erweiterte
sein Gebiet über die Donau hinaus, und ließ, um sich leichter zu
behaupten, jenseits der Donau einen ungeheuren Wall aufwerfen,
aus Psählen und Erde mit Thürmen versehen, in einer Linie von
Pförring (Celeusum) über Gunzenhausen (Gunzxia) bis an den
Neckar sortlaufend, den der gemeine Mann später die Teufels-
mauer nannte. —
5S. 5.
Doch alles dieses binderte weder den markomannischen
Krieg (102—130), noch die Einfälle der Chatten und Aleman-
neu (225), noch weniger den der Hunnen (575) und den der West-
gothen unter Alarich (400). Am fürchterlichsten wurden diese Länder
in dem Zuge der Hunnnen und ihrer Verbündeten unter Attila
(450) verbeert.
S. 0.
Bei diesen sogenannten Bölkerwanderungen ward die römische
Herrschaft an der Donau vernichtet. — Später zogen neue Hau-
sen deutscher Bölker von Herulern, Turcilingern, Sepren und Ru-
giern gegen die Ufer der Donau. UAndere von ihnen gingen nach
Italien und nahmen römische Kriegsdienste.
. 7.
Odoacer, ein Anführer solcher Haufen von Herulern, Ru-
giern, Seyren, erst in der kaiserlichen Leibwache, die schon seit lan-
gem aus Deutschen bestand, dann Führer eines Heeres, wurde
endlich 470 von den Seinigen als König ausgerufen. Der letzte
römische Kaiser Romulus, aus Spott Augustulus genannt, legte
als Gefangener Krone und Purpur in Odoacers Hände, und hie-
mit nahm das abendländische römische Reich, folglich auch die
Herrschaft der Römer über die beiden Nhätien und Norikum, ein
Ende. —