— 75 —
kern, die sie selbst ernannt. Ludwig bekam das Mehrere, weil
schon vieles an ihn verpfändek war,) 1200.
. 5.
Beide Herzoge erweiterten ihr Gebiet. Heinrich erwarb zu
Niederbayern beim Tode des Pfalzgrafen Napoto durch Kauf
Krainburg, Marquartstein, Vilshofen mit dem- Notthal, und die
Malzgrafenwürde, 1250. Eben so die Güter der Grafen von
Movosburg und Nottenburg, von Landau, von Biburd a. d. Vils
und von Wald an der Alza, beim Aussterben dieser Geschlechter.
5. 0.
Ludwig II. vermehrte Oberbapern durch die Güter des Gra-
fen Siqbot von Hademarsberg, womit #hn der Bischof von Triene
belehnte, 1203; durch Wartenberg, Neuburg und Neustadt, welche
er von Friedrich von Truhendingen erkaufte; durch die Grasschaft
Notteneck, durch die weitläufigen Güter der Grafen von Murach
mit dem Schlosse Murach und dem Markt Viechtach, 1272; durch
die Leuchtenbergischen Gerechtsame über Bruck und Waldeck, 12823
durch die Grasschaften von Landsberg und Krandsberg, 1287;
durch die Reichsleben der Grafen von Moosburg: die RNheinpfalz
vermehrte er durch Bretten, Lindenfels. uUlzep und andere Orte.
S. 7.
So vergrößerten die beiden herzoglichen. Brüder ihre Maché.
Schade, daß sie nicht immer brüderlich zusammenhielten, und enun
einander feindlich entgegen traten. Dazu gab vorzüglich Anlaß
die Wahl des Grafen Rudolph von Haböburg, des Stammusters
des österreichischen Hauses, zum deutschen König. Viele trachteten
nach der deutschen Krone, unter diesen auch Otkokar von Böhmen-
Herzog Ludwig II. führte die Wahl auf den biedern Rudolph von
1) Dabei erhielt Heinrich Floß, Parkstein, Weiden und Adelnburg;
Ludwig aber Amberg und Hohenstein, die Vogkeien von Vilseck
und Neumarkt mie Berngau, Schwäbischwörd (Oonauwörth) und
Möbring, Schwabeck und Schongau nebst allen Orten zwischen der
Donau, Werkach und dem Gebirge. Burg und Stadt Nürnberg,
Lauingen und Nördlingen, und die Vogteirechte uͤber Augsburg
uͤbernahmen beide gemeinschafklich.