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des Barbaren Herz, daß er etwas milder verfuhr. Doch zog er immer
erst im September 1639 ab. — Das war die Zeit des Pirnaischen
Elendes, die Pirna's Wohlstand auf viele Jahre vernichtete.
29. April.
Marienberg erbaut.
Im Jahre 1519 wurden in der Gegend, wo jetzt Marienberg
steht, zuerst Erzadern entdeckt und bald darauf die Sehasagsnn
grube, die noch jetzt bebaut wird, in Gang gebracht. Als Herzog
Heinrich, dem die Gegend von Wolkenstein und Freiberg zugehoͤrte,
hiervon Nachricht erhielt, foͤrderte er sogleich nach allen Kraͤften den
neuentdeckten Bau, und beschloß sogar, eine Stadt dort zu begruͤnden.
— Den 29. April 1521 kam er deshalb mit seinem Gefolge und
zwei geschickten Bauverstaͤndigen auf die „wuͤste Schletta“ und ließ
da den Plan zur Bergstadt Marienberg entwerfen und die Stadt
selbst abstecken. In der Mitte sollte ein großer Marktplatz sein;
jede der vier Seiten sollte drei Gassen und zwischen jeder Gasse zwei
Haͤuser haben. — Nach diesem Entwurfe wurde nun alsbald gebaut,
und zwar so eifrig und unablaͤssig, daß im naͤchsten Jahre schon gegen
zweihundert Haͤuser dastanden. Heinrich kam selbst oft in seine neue
Stadt, ließ sich auch am Markte ein großes Jagdhaus errichten und
gestattete dem Orte viele Freiheiten. Der Bergbau in der Umgegend
stieg bis zum Jahre 1540 — wo er gegen zweihundert und achtzig-
tausend Gulden Ausbeute gab — immer sichtlicher: es ward nach und
nach ein Stadtrath eingefuͤhrt, und eine Kirche — freilich anfangs
nur von Holz — aufgefuͤhrt, und nach dreißig Jahren zählte Ma-
rienberg schon fuͤnfhundert Haͤuser. —
30. April.
Feldmarlehall Flem ming ktirbt.
Zu August's des Starken Zeit, wo Glanz und Pracht über
Alles ging, hatte Sachsen drei berühmte Feldmarschälle: Wackerbarth,
Schulenburg (von welchem bei der Schlacht bei Fraustadt die Rede
war) und Jakob Heinrich von Flemming. Der Leztere war
ein Mann von merkwürdigen Eigenschaften, höchst fein in seinem
Benehmen, höchst gewandt in allen Hofkünsten und doch roh in seinen
Sitten; sehr phlegmatisch in seinem gewöhnlichen Leben und doch aus-
gezeichnet im Kriege;“ oft sehr langsam und bedächtig und doch ein
anderes Mal wieder bewundernswürdig schnell und in Geschäften sehr
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