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bei Dresden kam, fand sie nur mit größter Mühe beim Bauer
Mehle ein kleines Kämmerchen als Obdach, hatte oft nicht das
trockne Brod und mußte von den Bauern, die den Schauspielerstand
noch tief verachteten, die schnödeste Behandlung erleiden. Hier war
es auch, wo die vormals so glänzende, gefeierte Künstlerin im größ-
ten Elend am 30. December 1760 starb, wo ihr Leichnam auf ei-
nem Karren nach Lauben gefahren und beerdigt wurde. So endete
eine Frau, der die theatralische Kunst so Vieles und Großes verdankt.
31. December.
Ankang der Zubertusburger Friedensverhandlungen.
Ja, der lehte Tag des Jahres 1762 war ein von Tausenden
gesegneter Tagz denn an ihm begann dem armen, von zahllosen
Greueln eines siebenjährigen Krieges zerrütteten Sachsen ein neues,
besseres Morgenroth zu tagen. An diesem Tage kamen der preußi-
sche Legationsrath von Herzberg, der östreichische Hofrath Collenbach
und der sächsische Geheimrath von Fribsch auf dem Schlosse Huber-
tusburg bei Mutschen zusammen, um über den allersehnten Frieden
zu verhandeln. Friedrich der Große kam selbst späterhin nach Dah-
len, zwei Stunden von Hubertusburg, um den Verhandlungen näher
zu sein; und da alle Parteien erschöpft, alle der Ruhe höchst bedürftig
waren, so kam schon den 15. Februar des neuen Jahres 1763 der
goldne Friede zu Stande. Friedrich der Große behielt sein Schle-
sien, um welches die Oestreicher nun länger als zehn Jahre vergeblich
mit ihm gekämpft hatten; Oestreich und Sachsen hatte außer der
ersehnten Ruhe keinen Gewinn. Unser Vaterland hatte mehr denn
hunderttausend Menschen und üuber hundert Millionen Thaler verloren.
Handel und Verkehr stockten; der Ackerbau hatte an manchen Orten
ganz aufgehört; die Viehzucht war im erbärmlichsten Zustande; eine
Unzahl von Städten und Dörfern war verwüstet, und das Münz-
wesen hatte einer furchtbaren Verschlechterung unterlegen. Wie
feurig mochten unsere Vorfahren am Schlusse des Jahres 1762
Gott danken, da des Blutvergießens ein Ende zu werden schien, und
wie gerührt mochten sie am 31. März 1763 das große Friedensfest
begehen!
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