Full text: Tägliche Erinnerungen aus der sächsischen Geschichte.

1. Januar. 
Einführung des Gregorianischen Kalenders. 
Schon um das Jahr 1580 hatten die Astronomen mit Recht erin- 
nert, daß die Eintheilung des Jahres in dreihundert und fünf und 
sechzig Tage und sechs Stunden nicht ganz richtig sei, weil die Erde 
zu ihrem Laufe um die Sonne einige Minuten weniger gebrauche. 
Durch die fehlerhafte Zeitrechnung sei es dahin gekommen, daß jetzt 
die Frühlingsnachtgleiche, statt am 21., den 11. März schon eintrete, 
und daß nun nothwendig zehn Tage ganz weggelassen werden müß- 
ten, wenn die nöthige Ordnung hergestellt werden solle. Der Papst 
Gregor XlII. befahl daher im Jahre 1582 diese Weglassung; allein 
die Protestanten wollten diesen sogenannten Gregorianischen Kalen- 
der, eben weil er vom Papste angeordnet war, nicht annehmen. 
Allein endlich entschlossen auch sie sich dazu, und zu Anfange des 
Jahres 1700 wurde in Sachsen bekannt gemacht, daß im Februar 
elf Tage nicht gezählt werden sollten, und daß man nach dem 18. 
Februar (es war ein Schaltjahr) sogleich den ersten März beginnen 
wolle. So wurde statt des Julianischen Kalenders, den die Russen 
und Griechen noch haben, damals der Gregorianische eingeführt. Hät- 
ten wir den alten noch, so wären wir jetzt, wie die Russen, um 
zwolf Tage in der Zeitrechnung zurück. — Wenn der gemeine Mann 
noch oft vom alten Kalender, von der alten Zeit, von Altwalpurgis, 
Altmichael u. s. w. redet, so rechnet er noch nach der alten Juliani- 
schen Zeiteintheilung. 
2. Januar. 
Unterstützungsgelder aus England in den Kriegssahren 
1813 und 1814. 
Durch das Jahr 1813, in welchem der große Kampf mit Na- 
poleon in Sachsen ausgefochten ward, war unser armes Vaterland 
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