394 Graben — Grenzen
hebung bestehender Ortsgottesdienste, Einführung neuer Gesangbücher,
Katechismen u. dergl. hat der Kirchenvorstand für die Kirchengemeinde
sich zu erklären. Zur Veranstaltung von Silvestergottesdiensten, G.
bei Jahresversammlungen der Gustav Adolph-Vereine, Missionsfesten
und Festfeiern der Bibelgesellschaft genügt die Genehmigung des Epho—
rus (KVO. 88 186, 242, 38, MVDO. vom 19. Nov. 1868. VO. vom
23. Aug. 1879, Kons. B. 65). Die Einrichtung von Abendgottesdiensten
(s. d.) bedarf der Genehmigung des Landeskonsistoriums. Uber Kirchen-
musik s. d. — In der kath. Kirche steht dem Könige das Recht zu,
Feierlichneiten und Gebete zu verlangen und vorbehältlich der be-
sonderen Einrichtungen des kath. G. über die Art solcher Feierlich-
keiten zu bestimmen (Ges. vom 23. Aug. 1876 S. 335 § 6). — Uber
die Vergehen, die sich auf die Religion beziehen, und den Begriff
Gottesdienst in diesem Sinne s. Religionsvergehen.
Graben s. Abgraben.
Gräben s. Entwässerung ll, Straßengräben.
Grabenhebung s. Straßenbau A.
Grabreden s. Begräbniswesen V, VII 2.
Grabstellen s. Begräbniswesen U, IV, VII, XlII, Erbbegräbnisse.
Gratifikationen s. Diensteinkommen.
Grenzabgrabung s. Grenzen 7.
Grenzabstände s. Grenzen 5, 6.
Grenzaufseher, Grenzbeamte s. Steuerbeamte.
Grenzbegehung sf. Grenzen 1, Flurbuch.
Grenzen. 1. Landesgrenzen. Die G. mit Preußen bestimmt
die Hauptkonvention vom 18. Aug. 1819 S. 237 Art. I, die G. mit
Osterreich der Hauptrezeß vom 5. Nlärz 1848 mit seinen Nachträgen
(s. Osterreich). Das Verfahren bei Grenzrevision ist geordnet gegen-
über Preußen, Bayern, Gera, Altenburg und Weimar durch Regulativ
vom Jahre 1854 mit Abänderungen vom 9. und 17. April 1901
(SWB. 98), wonach die gemeinschaftliche Grenzbegehung versuchsweise
nur noch aller 2 Jahre stattfinden soll, gegenüber Osterreich (s. d.) durch
Regulativ vom 14. Jan. 1881. Das Verfahren bei Grenzveränderungen
durch Naturereignisse, Bauten u. dergl. regelt MVO. vom 18. Juni
1891, Fischer XIII 129, mit Aachtrag vom 6. AMüärz 1895, SWB. 67.
Die technischen Sachverständigen bei Grenzrevisionen stellt das Do-
mänenvermessungsbureau (MWV0O. vom 6. Febr. 1889, Fischer X 192).
Vorschriften über die Einrechnung der Kosten gibt MWVO. vom 7. Juni
1894 ANr. 30 II QC. — Grenz= und Hoheitsrechte gehören vor das
Ainisterium des Innern (VO. vom 7. Vov. 1831 S. 323 Pkt. 4 C 1).
Die weiteren Bestimmungen betreffen die Grenzbeamten (s. Steuer-
beamte) und Grenzpolizeibeamten (s. Gendarmerie I.
2. Gemeinde-, Flur-, Parochial-, Schul= usw. Grenzen. Die
Bestimmungen hierüber, namentlich über Grenzabänderungen ergeben
sich aus den Vorschriften über die Gemeindebezirke (s. d.), Flurbezirke