Landschaftliche Reize — Landtag 15
unmittelbarer Unterordnung unter das Finanzministerium aus 3 Kom—
missaren (AVO. 8 1). Unter der Bezeichnung Landeskulturrentenbank—
verwaltung und Altersrentenbankverwaltung führt die Landrentenver—
waltung von den übrigen Kassenverwaltungen gesondert zugleich die
Geschäfte der Landeskulturrentenbank und der Altersrentenbank (Ges.
vom 26. Nov. 1861 S. 507 8 23, VO. vom 26. Nov. 1861 S. 512
8 1 und 8. Febr. 1879 S. 18 §F 2).
Landschaftliche Reize sind nach Befinden im Enteignungsver-
fahren zu berücksichtigen (s. Enteignung ll) und nicht durch Reklame-
schilder zu verunstalten (s. Presse 1 3).
Landstallamt s. Pferdezucht.
Landstreicher s. Armenwesen VI 1.
Landsturm s. Wehrpflicht.
Landtag. Die einschlagenden Bestimmungen enthält Bll. 8§ 61
bis 137, Ges. vom 31. Alärz 1849 S. 58, Ges. vom 5. Alai 1851
S. 122 88 5—8, Ges. vom 19. Okt. 1861 S. 286 8S§S IV, V, Ver-
fassungsges. vom 3. Dez. 1868 S. 1365 unter llIl, Wahlges. vom
3. Dez. 1868 S. 1369 mit A#O. vom 4. Dez. 1868 S. 1378, Ges.
vom 12. Okt. 1874 S. 393, Verfassungsges. vom 20. April 1892
S. 127, Ges. vom 20. April 1892 S. 128, Ges. vom 27. März 1896
S. 43, Wahlges. vom 28. Mlärz 1896 S. 44 mit ABO. vom 10. Okt.
1896 S. 141, Ges. vom 30. Juni 1902 S. 247). Danach zerfällt der
L. in 2 Kammern, die in ihren Rechten gleich, zu gleicher Zeit und
am gleichen Orte zu berufen sind (Vll. 88 61, 62).
I. Ihre Zusammensetzung ist folgende:
1. Die erste Kammer besteht aus den volljährigen königl. Prinzen,
den Vertretern der Stifter (s. d.), der Schönburgschen Rezeßherrschaften
(. Schönburg), der Herrschaft Wildenfels (s. d.), der Universität (s. d.)
und der Standesherrschaften (s. d.), dem evang. Oberhofprediger, dem
Superintendenten zu Leipzig, den Bürgermeistern von Dresden, Leipzig
und 6 andern vom KRönig bestimmten Städten, 10 vom kKNönig auf
Lebenszeit ernannten Rittergutsbesitzern, 5 vom König nach freier Wahl
auf Lebenszeit ernannten Mitgliedern und 12 auf Lebenszeit gewählten
Abgeordneten der Besitzer von Ritter= und anderen größeren ländlichen
Gütern (Bl. 8 63, Verfassungsges. von 1868 III 8 63 13, 17, 8 65).
2. Die zweite Kammer besteht aus 37 Abgeordneten der städ-
tischen und 45 Abgeordneten der ländlichen Wahlkreise (Verfassungsges.
von 1868 III § 68, Ges. vom 20. April 1892 S. 127).
II. Uber Stimmfähigkeit und Wählbarkeit gilt folgendes:
1. Die Wählbarkeit zum Abgeordneten der ersten Kammer setzt
den Besitz eines mindestens 4000 Steuereinheiten umfassenden länd-
lichen Grundbesitzes in einem oder mehreren Rittergütern oder in einem
anderen ländlichen Gute voraus. Der gleiche Maßstab gilt für die
vom König zu wählenden 10 Mittergutsbesitzer. Zur Stimmberech-
tigung wird ersterenfalls der Besitz von 3000 Steuereinheiten in einem