Full text: Handwörterbuch des Sächsischen Verwaltungsrechts. Zweiter Band (L-Z). (2)

Urkundenbeweis — Urkundenstempel 353 
Ersatzansprüche bestehen Sachverständigenkammern (§ 49). Reichsaus- 
länder genießen den Schutz des Ges. für Werke, die im Inland er- 
scheinen (§88 54, 55). Die Schutzfrist des § 29 wird gewahrt durch 
Eintragung in die beim Stadtrat zu Leipzig geführte Rolle (88 56 
bis 58). Die letzte Instanz in Urheberstreitigkeiten ist das Reichsger. 
(§ 59). Ausführungsbestimmungen sind veröffentlicht über die Ein- 
tragsrolle (Ges. vom 19. Juni 1901 §8 312, 56—58 und 9. Jan. 1876 
§§ 9, 16) im Centr. B. 1901 S. 335 und durch BBek. vom 28. April 1903 
S. 211, über die Sachverständigenkammern (Ges. vom 19. Juni 1901 
§ 49 8) im Centr. B. 1901 S. 337. Kein Eintrag findet statt zum Schutze 
französischer (RVertrag vom 19. April 1883 S. 269, 278, 283, A#. 
vom 3. Nov. 1883, Centr. B. 216), belgischer (RVertrag vom 12. Dez. 
1883, Röl. 1884 S. 173) und italienischer Werke (NVertrag vom 
20. Juni 1884 S. 193 mit A#O. vom 14. Jan. 1885, Centr. B. 21). 
Das internationale Ubereinkommen vom 9. September 1886 ist ver- 
öffentlicht im Rol. 1887 S. 493, ausgeführt durch RVO. vom 
13. Juli 1888 S. 221 und Bek. vom 7. Aug. 1888, Centr. B. 673 und 
auf N?orwegen erstrecht laut RBek. vom 16. Mai 1896 S. 107. Die 
Zusatzakte vom 4. Mai 1896 publiziert RGBl. 1897 S. 759 mit Aus— 
führungsbestimmungen S. 787. Das Ubereinkommen mit Osterreich 
vom 30. Dezember 1899 ist erschienen im RGBl. 1901 S. 131 mit 
Ausführungsbestimmungen im Centr. B. 1901 S. 130. Der Rücktritt 
Englands ist bekannt gegeben durch RBek. vom 22. Jan. 1898 S. 4, 
Bek. vom 7. Febr. 1898 S. 14 und Ausführungsbestimmungen im 
Centr. B. 1898 S. 85, der Beitritt Japans durch RBek. vom 16. Mai 
1898 S. 310, der Bücktritt der Schweiz durch RBek. vom 18. ANov. 
1898 S. 673, der BRücktritt Montenegros durch RBek. vom 2. April 
1900 S. 211, das Ubereinkommen mit den Vereinigten Staaten im 
Jahrg. 1892 S. 473. 
II. Sonstiges. Geschützt ist ferner das gewerbliche Eigentum 
(s. d.), insbes. Erfindungen, die eine gewerbliche Verwertung gestatten 
(s. Patentwesen), Gebrauchsmuster (s. d.), Geschmacksmuster (s. Muster- 
schutz) und Warenzeichen (s. d.). Das U. gehört zum ergänzungs- 
steuerpflichtigen Bermögen (Ges. vom 2. Juli 1902 S. 259 §F 17 3e ). 
Einnahmen aus der Patentverwertung werden zur Einkommensteuer 
als Renteneinkommen veranlagt (Mitt. IV 236, V 141, O. 28. Mai 
1903 II S 85). 
Urkundenbeweis. Den U. regelt CPO. 88 415—444. Im 
übrigen s. Beurkundung. 
Urkundenstempel. Dem sächs. U. (Ges. vom 10. Juni 1898 
S. 153, AB. vom 22. Okt. 1899 S. 444) sind die im Tarife auf- 
geführten Urkunden unterworfen, wenn sie von einer öffentlichen Be- 
hörde oder einem Notar ausgenommen oder ausgefertigt sind oder bei 
ihnen vorgelegt werden. Die Stempelpflicht wird erfüllt durch recht- 
zeitige Berwendung (Aufklebung und RKassation) von Stempelmarken, 
von der Mosel, Verwaltungsrecht. II. 23
	        
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