Full text: Volkslieder aus dem Erzgebirge

Es scheint mir eine Todesgruft, 
Als wollt'st du mich begraben. 
Was zog er aus der Tasche raus? 
Ein Messer scharf gespitzet. 
Verschone nur mein theures Blut 
Und mein getreues Herz. " 
Da hilft kein Bitten, hilft kein Flehn, 
Im Grabe mußt du liegen, 
Bevor' die Schand' noch größer wird, 
Und alles bleibt verschwiegen. 
Da gab er ihr den zweiten Stich, 
Langsam sank sie zur Erde; 
Sie rief: O Jesu, steh mir beil 
Ich leide große Schmerzen. 
Er nahm das Messer gleich wieder heraus 
Und stach sich selbst in's Herze. 
Hast du gelitten große Pein, 
Leid’ ich noch größre Schmerzen. 
Und als dreiviertel Jahr um war, 
Da hat man sie getroffen, 
Da sind die Vöglein weit und breit 
Hoch über ihr geflogen.
	        
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