Full text: Volkslieder aus dem Erzgebirge

Traurige Hochzeit. 
Es wollt' ein Ritter ausreiten, 
Die Hochzeit zu bereiten; 
Er wollte reiten zu seiner lieben Braut, 
Die ihm von Gott war anvertraut. 
Er ritt mit ihr nach Brucken, 
Da wollt' er sie herzen und drucken; 
Da fiel aus seiner Tasche ein silberweißes Schwert, 
Das fiel der zarten Jungfrau in das Herz. 
Er ritt mit ihr im Grunde, 
Verband ihr die Schmerzen und Wunden, 
Er verband sie auf's allerbest'. 
Ach Gott, wenn's nur kein Mensch nicht wüßt'! 
Dann führten sie die Braut zu Tische, 
Sie trugen ihr vor Fleisch und Fische, 
Sie trugen ihr vor den allerbesten Wein; 
Die Braut sollte essen und lustig sein. 
Die Braut konnt' aber nicht essen, 
Sie konnt' ihre Schmerzen nicht vergessen. 
Ach Gott, wenn's nur bald Abend wär' 
Daß das Brautbett bereitet wär'!
	        
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