Full text: Nachrichtendienst, Presse und Volksstimmung im Weltkrieg.

  
Die Abteilung III B. 153 
  
Irreführung der öffentlichen Meinung gesprochen. Ich will hier nur fest- 
stellen, daß unter meiner Leitung niemals etwas anderes verbreitet 
worden ist, als was die verantwortlichen Behörden als wahr und richtig 
ansahen. Auf das, was die O. H. L. durch die mir unterstellten Organi- 
sationen verbreiten ließ, werde ich später eingehen. 
Die falschen Angaben von einer Schuld, die das Versagen des Nach- 
richtendienstes am Verlauf kriegerischer Handlungen gehabt haben soll, 
habe ich im ersten Teil ausreichend entkräftet. Damit glaube ich die wesent- 
lichsten sachlichen irreführenden Behauptungen, die in die Offentlichkeit 
getragen worden sind, soweit ich über sie unterrichtet bin, zurückgewiesen 
zu haben. Wenn ich dies mit aller Bestimmtheit zu tun in der Lage bin, 
so kann ich doch vorgekommene Fehler nicht abstreiten und Mängel, die 
dem III B-Dienst anhafteten, nicht ableugnen. 
Erstere scheinen mir bei gerechter Beurteilung eines so ausgedehnten, 
in vielem besonders schwierigen und heiklen und ohne Vorkenntnisse und 
Vorbereitung erst im Kriege geschaffenen Arbeitsfeldes selbstverständlich. 
Die Fehler sind aber dank der Hingabe, Sachverständigkeit und Tüchtigkeit 
meiner Mitarbeiter auf ein Mindestmaß beschränkt geblieben. Die Mängel, 
die der Abteilung anhafteten und sie besonders bei der Arbeit zur Be- 
kämpfung des feindlichen Nachrichtendienstes und zur Beeinflussung der 
öffentlichen Meinung lähmten, liegen in anderer Richtung, als sie von 
denen gesucht werden, die Angriffe erheben. Sie bestanden, soweit ich 
sie nicht schon gekennzeichnet habe, vor allem darin, daß die Abteilung 
III B oder die H. H. L. auf diesen Gebieten keine vollziehende Gewalt 
hatte, daß also von ihrer Arbeit mehr erwartet wurde, als sie zu leisten 
imstande war, und daß der letzte Erfolg ausbleiben mußte, wenn die zus 
ständigen Gewalten versagten.
	        
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