Vorwort.
De Abteilung III B des Generalstabs des Feldheeres trat während
des Krieges durch ihr Arbeitsgebiet in besonderem Maße mit
der ffentlichkeit in Berührung. Einzelne Teile dieses Gebietes haben
daher nach dem Kriege mehrfach eine öffentliche Erörterung erfahren, die
ohne ausreichende Kenntnis der tatsächlichen Vorgänge und Verhältnisse
zu falschem Urteil zu führen geeignet ist. Die Abteilung III B hat
mit dem Ausgang des Krieges und der Auflösung des Generalstabes zu
bestehen aufgehört. Der Auftrag, den ich im Frühjahr dieses Jahres er-
hielt, für den Generalstab meine Erinnerungen als Abteilungschef unter
den drei Chefs des Generalstabes niederzulegen, wurde nach kurzer Dauer
durch Einspruch von seiten der Regierung gegen meine fernere Tätigkeit
beim Generalstab beendet. Damit ist in Frage gestellt, ob die kriegs-
geschichtliche Arbeit in absehbarer Zeit eine umfassende Darstellung des
Wirkens der Obersten Heeresleitung auf den Gebieten des Nachrichten-
dienstes, der Presse und des vaterländischen Unterrichts zu geben in der
Lage sein wird.
Durch die irreführenden Behauptungen war aber eine baldige, auf
den Tatsachen fußende Darstellung notwendig geworden. General
Groener lehnte es ab, amtlich in die Erörterung einzugreifen. Er gab
mir anheim, für Richtigstellung zu sorgen. Eine Entgegnung auf einzelne,
meist von minderwertiger Absicht ausgehende Behauptungen hielt auch
ich nicht für angemessen. Einer Rechtfertigung bedarf die geleistete Arbeit
nicht. Aber eine zusammenhängende Darlegung soll zu richtigem Urteil
führen.
Ich stütze mich dabei auf persönliche Aufzeichnungen während des
Krieges, die ich in frischer Erinnerung in der unfreiwilligen Ruhe nach
Abschluß meiner Tätigkeit als Abteilungschef unmittelbar nach dem
Kriege bearbeitet habe. Wenn ich diese Arbeit veröffentliche, so scheint es
mir notwendig, das sachliche Geschehen von eigener Ansicht zu fondern.
Das erstere habe ich im ersten Teil als Darstellung zusammen-
gefaßt. Dabei war es notwendig, durch Trennung der verschiedenen,
zeitlich nebeneinander herlaufenden und in ihrem Wesen verwachsenen
Arbeitsgebiete Übersichtlichkeit zu schaffen. Soll die Arbeit vollständig
sein, ohne übermäßig umfangreich zu werden, so muß sie sich auf das