Full text: Fürst Bismarcks Lebenswerk.

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es mißriet ihnen doch; denn die Franzosen waren ganz außer 
sich, als sie hörten, daß ein preußischer Prinz König von Spanien 
werden sollte. Der Prinz war ein vernünftiger Mann und 
sagte: „Ehe sich die Franzosen so aufregen, da will ich lieber 
die Krone ablehnen.“ Alles freute sich, daß die Geschichte so 
glücklich vorübergehen sollte; aber die Franzosen freuten sich 
nicht; sie verlangten, König Wilhelm sollte noch einen Brief 
schreiben, daß so etwas nie wieder vorkommen würde. 
König Wilhelm setzte ihnen nun sehr ruhig und ver- 
nünftig auseinander, daß das ein ganz unbilliges Verlangen 
wäre. Ihm wäre es gewiß lieber gewesen, wenn die Franzosen 
Vernunft angenommen hätten. Er war damals allein in Ems; 
Bismarck war nicht bei ihm; darum ließ er an Bismarck alles 
telegraphieren, was er dem französischen Gesandten Benedetti 
gesagt hatte, und der Herr, der das telegraphierte, mußte auch 
noch dabei erzählen, wie alles hergegangen war. Bismarck 
nahm das Telegramm, strich alles weg, was nicht ganz wesent- 
lich war, und ließ nur stehen, daß Benedetti den König auf- 
gefordert hätte, einen Entschuldigungsbrief zu schreiben und 
daß der König ihm geantwortet hätte, Benedetti solle sich nicht 
weiter bemühen; der König hätte ihm weiter nichts mehr mit- 
zuteilen. Diese kurze Depesche schickte Bismarck dann an alle 
anderen Länder Europas. — Viele Leute sagen da nun, er 
hätte die Emser Depesche gefälscht. Er hat aber gar nichts 
daran gefälscht; denn das Wesentliche, das war die Unver- 
schämtheit der Franzosen; und die stand schon drin in der 
Depesche; er hat nur das Unwesentliche, das Beiwerk, weg- 
gestrichen, und dadurch sah man allerdings viel deutlicher, wie 
groß eigentlich die französische Unverschämtheit gewesen war. 
Und daß alle Leute das jetzt so deutlich sahen, das war den 
Franzosen allerdings nicht lieb. 
Drum erklärten sie nun den Krieg an Preußen. Aber 
wenn sie nun gedacht hatten, Preußen würde allein dastehen,
	        
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