Full text: Geschichte des Königreichs Sachsen mit besonderer Berücksichtigung der wichtigsten culturgeschichtlichen Erscheinungen.

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Moritzens Herz jubelte vor Freude, die Religionsfreiheit der 
Evangelischen und die Rechte der deutschen Nation gerettet zu haben. 
Deutschland dankte Gott, der zur Zeit der größten Gefahr einen 
Mann mit erleuchtetem Verstande, mit heldenmüthigem Herzen und 
mit starkem Arme erweckt hatte. Die Entrüstung aber über Moritzens 
früheres Benehmen war längst schon in Dankbarkeit und Verehrung 
umgeschlagen. In Kirche, Schule und Haus ertönte, gleich einem 
Jubelchor aus Himmelshöhen, der Triumphgesang: „Wenn Christus 
seine Kirche schützt, so mag die Hölle wüthen!“ 
Obgleich Moritz erreicht hatte, was er erreichen wollte, so 
konnte er dessenungeachtet das Schwert noch nicht ruhen lassen. Er 
mußte es aufs neue gegen die Türken ziehen. Karl V. Bruder, 
Ferdinand von Böhmen, drang nach Ungarn vor, um die türkischen 
Unholde in ihre Grenzen zurück zu treiben. Dieser hatte den kriegs- 
kundigen Moritz aufgefordert, ihm hierbei Hilfe zu leisten. Mit 
einem zahlreichen Heere brach er nach Ungarn auf und wir finden 
den Helden schon im Herbst 1552 bei Raab. Nach kurzem Aufent- 
halte daselbst konnte er auch schon nach Dresden melden, daß die 
Türken drei Hauptstürme verloren und daß sich dieselben mit großen 
Verlusten zurückgezogen hätten. Allgemein fürchteten ihn die wilden 
Türken und er war bei ihnen unter dem Namen der ,schwarze Ritter“ 
bekannt. 
Trotz der Siege war Moritzens Aufenthalt bei dem Heere 
nur von kurzer Dauer. Mit der Kriegführung des Königs Ferdi- 
nand, der den Oberbefehl hatte, unzufrieden, sprach Moritz wieder- 
holt die Besorgniß aus, daß der Feldzug im Ganzen ein nutzloser 
sein werde. 
e) Schlacht bei Sievershausen. Moritzens Tod und Geisetzung im Dome 
zu Freiberg. 
Zu Anfange des Jahres 1553 finden wir den Kurfürsten wieder 
in Dresden. Sehr bald rief ihn ein neuer Kampf zu den Waffen. 
Diesmal sollte er sein Schwert gegen einen seiner Jugendfreunde und 
einen früheren Kampfgenossen führen. Es war dies nämlich der 
Markgraf Albrecht von Brandenburg-Culmbach. Diesem raub= und 
beutesüchtigen Fürsten wollte es gar nicht gefallen, daß der Passauer 
Vertrag den Plünderungen ein Ziel gesetzt hatte. Er that, als sei 
gar kein Friede geschlossen worden und setzte deshalb seine Raubzüge- 
im südlichen Deutschland fort. Damit noch nicht zufrieden, ließ er 
auch die Aeußerung fallen, er wolle endlich auch sein Heer in ein 
„volles und reiches Land“ und zwar in das Kurfürstenthum Sachsen 
führen. Der kluge Moritz bereitete sich auf diesen angekündigten 
Besuch gehörig vor und schloß gegen diesen Friedensstörer z. B. mit
	        
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