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mindestens 300 000 Ac kostete. So wurde es ihm möglich, dem
Lande das Versprechen geben zu können, jährlich 450 000 M zur
Unterhaltung des Militärs aus seiner eigenen Schatulle beitragen
zu wollen.
In drangsalsschweren Zeiten, in welchen man hauptsächlich auf
Milderung der äußeren Noth Bedacht nehmen muß, wird gewöhnlich
die Kunst vergessen. Friedrich Christians umsichtiger Geist umfaßte
aber alle Lebensverhältnisse mit ihren Richtungen. Neben der Sorge
fürs leibliche Wohl seiner Unterthanen suchte er auch die Malerei,
die Bildhauerei, die Kupferstechkunst und die Baukunst zu heben. Für
Pflege der Malerei hatte schon August der Starke 1697 durch
Gründung einer Malerschule Sorge getragen. Diese Anstalt er—
weiterte Friedrich Christian, und führte dieselbe von nun an den
Namen: Akademie der zeichnenden und bildenden Kunst.
Neue Entwürfe zur Hebung des Ackerbaues, des Handels, sowie
aller vaterländischen Verhältnisse gingen ihrer Ausführung entgegen, als
nach Gottes unerforschlichem Rathschlusse dem segensreichen Streben
und Wirken dieses allgemein verehrten Fürsten ganz unerwartet ein
Ziel gesetzt ward. Nie hatte sich der edle Kurfürst eines gesunden
Körpers erfreuen können. Weder die Kunst der Aerzte, noch die Heil—
kraft der Bäder vermochten seinen leidenden Zustand zu heben.
Am 15. Dezember überfiel ihn ein stickfklußartiger Anfall. An
seinem Körper zeigten sich an mehreren Stellen Flecken, welche die
Aerzte für Vorboten der Blattern erklärten und welche letztere auch
am nächsten Tage zum Ausbruch kamen.
Dresdens Bevölkerung, von tiefster Besorgniß um das theure
Leben des Kurfürsten erfüllt, eilte in das Haus des Herrn, sank auf
die Knie und flehte in inbrünstigen Gebeten um Erhaltung des heiß-
geliebten Landesvaters. Zur Freude aller durchlief die Stadt gegen
Abend die freudige Kunde von eingetretener Besserung des theuren
Patienten, desto größer war aber die Bestürzung, als am andern
Morgen (den 17. Dezember) das früh ½2 Uhr erfolgte Ableben des
Kurfürsten bekannt wurde. Alle Klassen und Stände der Bevölkerung
erfüllte die schmerzlichste Theilnahme an dem unerwarteten Hintritt
dieses edlen, allgemein geliebten und hochgeachteten Fürsten. Da der
Kurfürst an den Blattern gestorben war, so erfolgte die Beisetzung
in aller Stille. Den 5. September 1722 hatte der Verewigte das
Licht der Welt erblickt und er erreichte demnach nur ein Alter von
41 Jahren 3 Monaten und 12 Tagen. Von seinen fünf Söhnen
folgten ihm zwei in der Regierung nach, und zwar Friedrich
August der Gerechte und später König Anton, und der dritte
Sohn, Prinz Maximilian, welcher auf die Regierung verzichtete,
wurde der Vater zweier Könige: Friedrich August II. und des
unvergeßlichen Königs Johann.
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