Full text: Geschichte des Königreichs Sachsen mit besonderer Berücksichtigung der wichtigsten culturgeschichtlichen Erscheinungen.

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d. h. geschlagen, und daher kam es, daß ihn die Hofleute gewöhnlich 
Triller nannten. Später wurde der Familienname Schmidt in den 
Namen „Triller“ verwandelt, und 137 Jahre nach dem Prinzenraube 
(1592) erhob der deutsche Kaiser Schmidts Nachkommen unter dem 
Namen „von Triller“ in den Adelstand. In den späteren schweren 
Kriegsjahren gerieth die Familie von Triller in manche Noth und 
es ging ihr dabei das Freigut Eckersbach bei Zwickau verloren. Jetzt 
ist hier eine Bierbrauerei errichtet, welche den Namen „Trillerbrauerei“ 
erhalten hat. 
Am 13. Juni 1861 trug man in Gera einen Nachkommen von 
dem Geschlechte der alten Triller zu Grabe, welcher das obenerwähnte 
Gnadenkorn bis an sein Ende empfing. Es war dies der Stellmacher— 
meister Christian Adolph Baron von Triller. Nach seinem Tode trat 
ein Bürger der Stadt Dahlen in dieses Recht. Der Name Triller 
wird in der Geschichte unsers Vaterlandes für immer die Verdienste 
in dankbarem Andenken erhalten, welche sich der Stammvater dieser 
Familie erworben hat. 
25. Das Mittagslauten. „Koldaten.“ Fefestigte Städte. Scheibenschießen. 
Die LFeipziger Neujahrsmesse. Eriedrich des Zanftmüthigen Vod. 
(1464.) 
Vor ungefähr 400 Jahren entstanden manche Einrichtungen, 
von denen sich die meisten bis auf unsere Zeit erhalten haben. — 
Damals waren die Türken ein außerordentlich kriegerisches und 
tapferes Volk. In ihrem Plane lag es, ganz Europa zu erobern 
und die Christen von der Erde zu vertilgen. Schrecken und Angst 
erfaßte damals die christlichen Bewohner Europas bei dem Gedanken 
an diese Nation. Da erließ der Papst 1455 den Befehl, daß 
mittags 12 Uhr in allen christlichen Kirchen geläutet werden sollte. 
Ertöne die Glocke vom hohen Thurme herab, dann sollten die Christen 
auf die Knie fallen, ihre Hände falten und Gott in inbrünstigem 
Gebet anrufen, daß er den Waffen gegen die Türken den Sieg 
verleihen und daß er überhaupt die Gefahren abwenden möge, die 
den Christen von diesem wilden Volke drohten. Das Mittagslauten, 
das jetzt in manchen Dörfern um 11, in manchen um 12 und in 
manchen Städten um 1 Uhr ertönt, ist demnach eine über 400 Jahre 
alte Einrichtung.) 
. Wiahrscheinlich hatte man das Mittagslauten in Sachsen hier und da 
wieder eingestellt, denn im Jahre 1542 schärfte Herzog Moritz dieses Gebot 
wieder ein und verordnete ausdrücklich, daß mittags 12 Uhr in allen Pfarr- 
kirchen mit einer Glocke geläutet und das Volk zum Gebet wider die Türken, 
die Europa damals wieder bedrohten, dadurch erinnert werde.
	        
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