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Nede des Neferenten Dr. Jörg beim Beginn der
Verhandlungen der Abgeordneten-Stammer,
gehalten am 11. Januar 1871.
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Deine Herren! Seitdem der von shnen ermwählte be-
jondere Ausichuß mich mit der |chweren Bürde betraut hat,
der ich num gerecht werden joll, habe ich mit Anjtrengung
aller meiner freilich Schwachen Sträfte gearbeitet, um durd)
meine Schuld eine Verzögerung der Berathung über den
hochwichtigen Gegenstand nicht zu veranlallen. Sch will
aud) jest, meine Herren, jo viel e8 mir möglich ift, zur
Verlängerung der Debatte nicht beitragen und fofort un:
mittelbar auf die Sache Jelbit eingehen.
Als ih an dem unvergeßlichen 19. Juli zum lebten-
male auf diefen Plage Itand, da habe ich mic, nicht darin
getäufcht, daß die Anjichten in diefem Haufe in mehr
als einem Bunte jehr weit auseinander gehen, ich habe
mic nicht darüber getäuscht, — erlauben Sie mir das
gleich zu bemerfen, — daß auf der linken Seite diejes
Haufes man mit dem Kriege gegen sranfreich nicht bios
einerlei Jwec verfolgte. E8 ift nachher von zahlreichen Dr-
ganen offen gefagt worden, daß e8 Jich dabei nicht blos um die
Niederwerfung des franzdjifchen Erbfeindes handle, fondern
auch um die iederwerfung eines anderen Yeindes, näntlic
um die Niederwerfung der Gegner der nationalliberalen
Bolitif bei uns.
Yun, meine Herren, durch die vorliegenden Bertrüge
ijt diefer Yweck erreicht worden — bis an die Pforten