Full text: Reden der verfassungstreuen Patrioten in den bayerischen Kammern über die Versailler Verträge.

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Strebens entweder Shen oder Sie benjelben fi) ange- 
\hlojjen haben — id erinnere mic, daß gerade bie 
Seite des Hanfes zur felbigen Zeit bejonders die Volks: 
vechte betont hat, Jicdy befonders auf die Freiheiten, melde 
unfere Berfaflung bem Bolfe gewährt, gejtüßt hat; meine 
Herren, id) erinnere mid) nod) lebhaft, wie ein hervor: 
ragendes Mitglied diefer Seite, das leider fihon im Grabe 
ruht, jo feit und jo viel auf die Berfaflungsurfunde ge> 
halten hat, daß ic) den Mann beinahe niemals jprechen 
und reden gehört habe, außer er hat bie Verfafjungs- 
urkunde in der Hand gehabt und in ber Regel bat er 
Stellen aus derjelben uns- gegenüber zu jeiner Vertheidig- 
ung und zur Vertheidigung der Sadye, die er vertreten, 
angezogen. 
Meine Herren, andere Zendenzen fünnen damals 
bei shnen nicht vorgeherrscht haben und wenn ich mir 
die Stellung von damals zurüdrufe, jo Fanıı ich dod), 
ohne jemand zu verlegen, mit Bejtimmtheit behaupten, 
daß Sie in die monarchiichen Principien nicht den Werth) 
legten, den wir darauf legen. 
Nun, meine Herren, wohin tft es denn jeßt gefsmmen? 
Seht wollen Sie von uns, daß wir die Volfsredhte, die 
durd) die Verträge gejchädigt werden, fahren laffen jollen, 
daß wir die Selbjtändigfeit Bayerns mit feiner Verfall: 
ung zurücdwerfen jfollen und daß wir uns, es Tann ge- 
meint fein zeitweilig, dem Defpotismus bingeben 
jollen! Nein, meine Herren, dem ftimme id) nicht zu, 
dazu bin ich nicht gewillt. Ich behalte mir lieber, was 
ich habe, ich Lafje mich nicht in Ketten fchmieden, um fie 
dann wieder zu zerreißen. 
Meine Herren! Ich bedaure e8, day ich es habe 
bemerfen müjlen, daß man beabfichtigt, eine Preifion 
bezüglich der Annahme diefer Verträge auf uns zu üben, 
und, meine Herren, mwohlthuend war der Eindrudf nicht, 
daß ich e8 der Debatte habe abmerfen müjten, dag man 
zu Allem Möglichen gegriffen hat, um uns einzufchüchtern. 
sa man hat Berbächtigungen aus öffentlichen Bfättern, 
Berläumbungen bervorgezogen, um jie gegen ms zu 
Ihleubern und man hat uns die Sade fu an die Wanb 
gemalt, daß es Drohungen jo ziemlich ähnlid, jieht, wenn 
man in diefer Srage fidh nicht willfährig zeige unb den
	        
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