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Sebenvonfsheinbarenreiheiten, Jondern
dbieganzevolle Freihbeitaufallen Gebieten
des öffentlichen Lebens.
Ohne ängjtlic, präzijirtes Programın unter dem
Wahlipruche: „Durd, Freiheit zur Einheit !’’ finden
wir ung zujanımen uud unterjcheiden uns von an
deren freifinnigen Parteien hauptfächlidh dadurd),
dak wir Alles aus dem Volke, aus feinem
innerjten Wefen berausichaffen wollen,
dag wir unbefümmert um die Künjte der
Diplomaten, unbeirrt durd ihre Kreuz
und Querzüge, durd ihren Zroß und ihre
Angit keinerlei Bundnig mit ihnen eingehen, kein
Heil bon ihnen erwarten, fein Gejdent bon ihrer
Hend mollen, überzeugt, daß wir unfer Rerht uns
erfäampfen müflen, twenn c8 bleibenden Werth haben
fell.’ (Aufruf der deutjchen VBolfspartei in Nürn-
berg d. d. Mai 1866.)
Wilfen Sie, weljen Name unter diefen Aufrufe
fteht? Herr Erämer von D008. (Heiterkeit links.)
Das ift mir ganz gleich, meine Herren, wenn Sie
lachen, ich gebe Ihnen das Privilegium dazu. Lachen Sie,
jo viel Sie wollen, wenn meine Worte nur im ftene:
grapbijchen Berichte tehen.
Meine Herren! Man wirft uns vor, durch unfere
Nenitenz unterjtügen wir ben Krieg und liebäugelten
mit dem Feinde. Meine Herren, wir liebäugeln und
Iympathiiiren nicht mit Tranfreich, das ijt wieder eine
von jenen in Shrer ‘Breffe gemachten Lügen, damit man
ih danıı wieder darauf berufen fann. Aber ich Feine
einen jemitilchen Stamm, der auch in Münden den Xon
angibt, der Tiebäugelt wicht nur mit Frankreich, jondern
er unterftüßt e8 auch mit jeinem Gelve im Kriege. An
diefe Adrefie wenden Sie fich, meine Herren.
%a, meine Herren, e8 war einmal eine fehöre Zeit,
da ich mich der Hoffnung hingad, wir fünnten wirklid)
Ale auf jeder Seite vollftindig einig fein in einem fchönen
freien Deutichland. Da it eine hohe Strömung durd)
unfer Vaterland gegangen; e8 war die Zeit, wo mehrere
von dei Herren da drüben — und das tft feine Sronie
— wwumberjchöne Reden gehalten haben. Herr Abe.
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