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Nede des Abgeordneten Dr. Ruland,
gehalten am 11. Januar 1871.
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Mit tief bewegter Seele ergreife ich das Wort, viel:
leicht zum Leßtenmale in diefem Haufe, treu der Miffton,
bie ich mir vorgejeßt, die Berfaffung, diefes heilige Werk,
ftets zuwahren und für diefelbe einzutreten, jo lange e8
immer meglih it! Es handelt ji in diejent Augen:
blife um einen Ueberzeugungstampf, das ift nicht zu
leugnen; denn dafür fpredyen die zwei Männer, die Sie
eben bort als Neferenten gehört haben. jeder von ihnen
und idy bin überzeugt, es ijt die wahre Stimme, die in
ihrer Bruft ift, jeder von ihnen hat ven Slauben,
daß fein Wort, wird es angenommen, dem
Lande Heil, wird es verworfen, dem Lande
VBerderben bringt. Meine Herren, ich von meinem
Standpunkte aus achte die Ueberzgeugung eines jeden
Mannes. ch Hoffe es, und glaube es, daß alle jene,
die für diefen Bertrag jtimmen müflen, e8 nad) der
Stimme ihres ide und ihrer Meberzeugung thun.
Darum werde ich aud) nie für meine Perfon irgend ein
Mort des Tadels ausiprechen, nein, das fan ich nid,
aber das Fann ic, erwarten, daß aud) Sie, meine Herren,
die Ueberzeugungen Ihrer Gegner ehren werben.
Was nun die Trage felbjt betrifft, fo handelt es fich
jet darum, den Verträgen „Ja oder ‚„Nein’ entgegen:
zujegen, welche hervorgerufen worden jind durch die er:
Ihütternden Ereigniffe, ja jprechen wir e8 aus, durch das
Drängen, durch das fort und fort gejete Drängen ber
Männer der Fortjchrittspartei des Landes. Shr Wunjch
und ihr Bemühen ift c8, die Einigung des zer:
riffenen deutfchen Baterlaudes zu bewirken
und diefer Wunfh und diefes PBerlangen,
meine Herren, tjt auch Ddasfelbe, weldes wir auf
diefer Seite haben. Seitdem der Mann von Blut
und Eifen und Napoleon in Biarrig und die Verträge