Full text: Reden der verfassungstreuen Patrioten in den bayerischen Kammern über die Versailler Verträge.

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das alle Nechte der Staatsgewalt in jich per: 
einigt, er allein ijt es; und wenn ©ie fehen wollen, 
wie jehr unjere Berfafjung darüber gewacdt, fo bitte ich 
Sie nur, namentlih den Eid des Neichöperwejers zu 
lejen, den Eid des Neichsverwejers, den derfelbe nach dem 
Antritte der Negentjchaft ablegen muß, dort in Zitel II. 
$. 16, wo es heipt: 
„sh jewöre, den Staat in Gemäßheit der Ver- 
jajjung und der Gefee dcs Neiches zu vermwaltcı, 
die Spntegrität des Königreiches und die 
NHechte der Krone zu erhalten und dem 
Könige die Gewalt, deren Ausübung mir an: 
vertraut ijt, getreu zu übergeben, io wahr 
mir Övtt helfe und jein heil. Evangelium.“ 
Das it der Gedanfe unjerer BVerfaffung, fie vwoill 
fein Necht der Krone entziehen lajjen, und ned mehr, 
fie fagt ausprüdlih im Zitel IIL. $S 3: 
„Borzüglid Jollen ohne Ausnahmealle 
echte der Souveränität bei der PBrimo- 
genitur ungekheilt und unverdußert cr: 
halten werden.” 
Ungetheilt und unveraupert erhalten werden! Wo 
jo beftimmt die Verfafjungsbeftimmungen jind, gleichjam 
ber Treue übergeben, meine Herren, da hält es jchwer, 
Aenderungen eintreten zu lajien. Nach unferer Ber- 
faffung heißt e8: Der König allein fanctionirt 
die Gefeße, gleihwie Pon ihm allein die Ge- 
richtsbarfeit ausgeht, die VBerfajjung fennt feinen 
Dber-- und Unterkönig, fie kennt feinen anderen, als 
allein unjern König. Das ijt der Standpunft un: 
ferer Berfaffung, ver mir ein heiliger und ein unmverrüd- 
barer tt. 
Sch gehe in derjelben VBerfaffung weiter, — ich habe 
fie unter meinen Händen lange getragen, — id) gebe 
weiter auf das ein, was die Verfaflung dem Bolfe 
garantirt, vemBolfe gewährt. Das find unfere 
Nechte, die Niemand antaften jell und fann, die ung 
gewährleiitet jind, gewährleiitet durch eben diefe Vers 
fajjung! Sie ift unantaftbar! Wird jie angetaftet und 
fühlt ein Drittel der Volksvertreter fich im Gewiljen be= 
Schwert, jo fann es jagen: „Nein!“
	        
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