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unjere Gefandten uns berichten fünnen, werben wir burd)
den Ausihuß für auswärtige Angelegenheiten, der in
Berlin etablirt werden fol, erfahren, und das halte ich
doch für unmsglich, daß, wein die Verträge angenommen
ind, die bayerifhen Gefandten andere njtructionen
erhalten werden, als die Neichsgejandten. Aud) ift mir
aufgefallen, daß, während das Sefandtichaftsrecht belajjen
wurde, das Necht, Konjuln zu ernennen, genommen worden
it; und gerade darauf hätte ich Werth gelegt, daß durch
bayerische Eonjuln die bayerische Snduftrie im Auslande
hätte gejchütst werden fünnen.
Soviel von der Schädigung der Spuveränitätsrechte.
Nicht minder follen die bayerischen Volksrechte ge-
Ihädiget werden. Bor Allem ınuß ich hervorheben, daR
das Geldbewilligungsrecht mwejentlid) dadurch gemindert
wird, daß wir durd) den DBertrag die Verpflichtung über:
nehmen, ein ‘Brocent der Bevölkerung in Tsriedenszeiten
bei ven Fahnen zu haben und per Mann jährlid 225
Thaler für Kriegszwece auszugeben.
Meine Hohen Herren! Diele Beltinnmung des Vertrags
ift nicht wie viele andere durdy ein Bundesgejeß abänderbar,
jondern diefe Beltimmung famı erjt mobdifizirt werden,
wenn Preußen, die Bräjidialmacht, ver Aenderung zujtinmt,
und daß das in näcjter und naher Jeit geichehen wird,
glaube ich nie und nimmermehr.
Wir haben uns Alle gefreut, aus den Verträgen
zu entnehmen, daß der Mealzaufichlag unjerem Lande
vorerjt erhalten bleibt und mit ihm die Bajis der Zilg-
ung und Berzinfung der älteren Staatsychuld. Aber,
meine Hohen Herren, Lefen Sie den zweiten Abjaß des
Artifels 35 und Sie werden finden, daß Bayern, Wirt:
temberg und Baden bejtrebt zu fein verjprechen, eine
übereinjtimmende Belteuerung aud) diejes Gegenjtandes
zu erlangen; alfo der Weg ijt fehon quasi angedeutet,
auf welchem diefe für uns fo wichtige Steuer für ung
verloren geben wird. Mehnliche Verlufte hat aucd das
bayeriiche Volt an dem Nechte erlitten, am der Gefeb:-
gebung Theil zu nehmen. Es tit vielleicht nicht anders
ausführbar geweien, aber e3 ift Thatfache, daß die Bundes-
gejebe den Landesgejeßen vorgehen. Nun wollen bie