Full text: Heinrich der Löwe Herzog von Bayern und Sachsen.

IL Buch, III. Kapitel. 571 
III. 
König Heinrich schreibt nach Abreise seines Vaters an Eugen III. (42. Epistola 
Wibaldi, p. 120 f.: Pater enim noster Dovissime a nobis recedens, iterando 
Praecepit, ut . ecclesiae dignitatem . summa diligentia tutcamur. Patro- 
einium vestrum, qui specialis pater ecclesiae estis, Confidenter requirimus, quia 
Paternitati vestrae in omnibus obedire parati sumus. — In einem anderen Briefe 
an Eugen sagt der junge König (A4. Ep. Wib.): Siquidem pater noster, a nobis 
recedens, haec nobis suprema et multociens repetita mandata reliquit, ut a vobis, 
tanquam a fidelissimo etatis nostrae tutore verum consilium et Competens adiu- 
torium in omni oportunitate nostra speraremus. — Ferner (95. Ep. Wib.): Ca- 
rissimus pater noster . nobis . duscedens, nobis haec suprema et memo- 
riae arctius impressa mandata dedit, ut personam vestram summo dilectionis 
affectu complecteremur eto. — Diese häufig gleichlautenden bestimmten Ausdrücke 
sind mehr, als bloße Höflichkeitsformeln, sie zeigen, daß Konrad während seiner 
wesenheit für einen so frommen Zweck vom Papste Unterstützung seines Sohnes 
offte. 
Über den Bund Welfs mit Roger haben wir Mitteilungen von verschiedenen 
Gewährsmännern, die auch von verschiedenen Gesichtspunkten ausgingen, und 
stimmen die Angaben aller merkwürdig und auf das genaueste überein. So schreibt 
Konrad an die Kaiserin von Griechenland (243. Ep. Wib., p. 364): Welpho per 
Sicilise tyrannum a lerosolymis reditum habuit et, accepta non parua ipsius 
infami pecunia. per sacramenta et obsides ei firmauit, qucd nos et nostros et 
nostrum imperium perturbare et infestare modis omnibus laboraret. — Der 
Geschäftsträger eines deutschen Fürsten von der staufischen Partei zu Rom berichtete 
demselben Anf. 1149: Sciatis itaque Guelphum, domni regis Conradi proditorem, 
oum Siculo concordem esse magnamque pecuniam ab eo accepisse eto. — Nicht 
minder erzählt ein welfisch gesinnter Zeitgenosse der Verf. der Historia Welforum 
Weingart., p. 468 von Welf: Rogerius eum (sc. Welphonem] .. .iterum ad rebellan- 
dum regi maximis muneribus inlectum incitat. 
UÜber die Art und Weise der Reise König Konrads 1149 von Pola nach Aquileja 
herrscht etwas Zwiespalt. Otto Fris. G. F. i. I. 64 läßt den Kaiser, unwahrscheinlicher- 
weise, zu Pferde von Pola nach Aquileja gehen; dagegen sagt Konrad selbst in zwei 
Urkunden (Stumpf, Nr. 3554, 3556): Aquileise napplicuimus. 
Die Anwesenheit Heinrichs des Löwen auf dem Hoftage zu Würzburg (25. Juli 
1149) scheint ausgeschlossen, da er sonst unter den Zeugen einer Urkunde des Königs 
zu Würzburg (St. Nr. 3563) an erster Stelle hätte erwähnt sein müssen. Sonst val. 
202. Ep. Wib., p. 1321. 
Die Besprechung des Königs mit den sächsischen Fürsten zu Bamberg fand am 
11. Dezember 1149 statt (201. Ep. Wib., p. 320). Der darauffolgende Hoftag ward 
Weihnachten 1149 abgehalten (230. Ep. Wib., p. 348). Der für dieselbe Zeit nach 
Aachen angesagte Reichstag fiel aus, wahrscheinlich wegen der Kränklichkeit des 
Königs. 
Otto von Freising (Gesta Frid. I. 76) gibt ausdrücklich an, daß Konrad, da sein 
Sohn noch sehr klein war (sieben Jahre alt) und deshalb daran verzweifelte, daß 
dieser zum Könige gewählt werden könne, sowohl die Reichsinsignien wie den Sohn 
dem Neffen Friedrich von Schwaben anvertraut habe. Diese Angabe einer Quelle 
ersten Ranges wird durch mehrere zeitgenössische Schriftsteller bestätigt. So durch 
die in diesem Teile 1175 abgeschlossene Chronica regia Coloniensis (Schulausgabe von 
Waitz, Hannover 1880), S. 88; die Hist. Welf. Weingart. (Schulausg., S. 36), sowie 
die Weingartener Fortsetzung des Chronicon Hugonis (M. G. Ss. XXI, 474) ete. 
Bernhard von Ursperg spricht sogar (Schulausg., S. 21) davon, daß Friedrich die 
Königswürde erhalten habe: magis ex delegatione patris sui quam ex electione 
principum — aber diese Schrift, die erst 1228 oder 1229 verfaßt worden ist, besitzt 
für die Tatsachen des Jahres 1152 geringe Bedeutung.
	        
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