III. Buch, IX. Kapitel. 613
die schlesischen Städte und das Großfürstentum erhielt, darüber s. Roepells
Darstellung aus den polnischen Quellen in seiner Geschichte Polens, I, . 363 f. —
Diesen rehreiasemmenden Angaben gemäß muß die Bemerkung des Theod. Mon.
Palid. p. 94: imperator Poloniam pecit. sed inacte redüt, und der aus derselben
Quelle IEschöpfenden Sächs. Weltchron. S. 222;: de Keiser uor oo do to Polenen unde
ne warf dar nicht, als falsch oder doch gänzlich übertrieben betrachtet werden. Daßauch
Wladislaw von Böhmen den Zug mitmachte, melden Ann. Pragenses, M. G. Ss. III, 119.
Die Geschichte, die der späte (um 1420) Gobelinus Persona (ap. Meibom,
Scriptores rerum Germanicarum, I, p. 371) erzählt, daß Friedrich I. in Herzog Hein-
richs Abwesenheit Anschläge auf dessen Länder gemacht, ist ein abgeschmacktes
Märchen, das keiner Widerlegung bedarf. Gerade jetzt war Heinrich häufig um den
Kaiser. Der Vermerl Arnold. Lubic. II, 2 bezieht gch auf die Jahre 1191 und 1192
(aAnnales Stederburgenses). Dies wird dadurch bewiesen, daß jetzt Ekbert sich unaus-
gesetzt in der Nähe des Pr# befindet. (Scheid, Or. Gu. III, p. 523: Westphalen,
Mon. lned. II, p. 2047.
Die Continuatio Crhne abbatis M. G. Ss. XVII, p. 686 setzt die wichtigsten
Ereignisse des böhmischen Streites in das Jahr 1174: aber mit Unrecht. Denn An.
Pegav. p. 260, Chron. S. Petr. Erphesf. Maj., p. 60, Herm. Altah. P. 384, Cont.
Admunt., p. 584, Cont. Claustro-Neob. III, p. 630 stimmen darin überein, daß die
absehung Friedrichs im Jahre 1173 geschehen sei. Damit steht auch im Einklang,
Ignus Pr. Reich., p. 498 vom Jahre 1174 berichtet: Ipse LAlbertus] autem
archiepiscopus iam nusquam certam mansionem habebat, quia pater eius rex
Bohemise, oum quo antea morabatur. iam priori anno mortuus erat (dieser Todes-
fall erfolgte freilich erst am 18. Januar 1174, hätte aber nach Gerlachs Zeitrechnung
noch gar nicht stattgefunden!] et lwas. mit meiner Ansicht vollkommen stimmt!
im erater, regnum ipsius Bohemicum Vi obtinens, pro velle suc illud disposuerat.
— Auch Palacky in seiner Geschichte von Böhmen folgt (I, 457—464) ganz der
Mehrzahl der Quellen.
Über das Bündnis Heinrichs mit Waldemar sehe man Saxo Gram., p. 347 ed.
Stephan. Auf das betreffende Jahr komme ich hauptsächlich durch Rüderechnung.
Der Feldzug des Königs und des Herzogs gegen Kozkoa und Demmin fällt in das
Jahr 1177, das Saxo — meiner Ansicht entsprechend — mit den Worten: Interea
Proceribus apud Roskildiam paschali tempor= feriatis (p. 358) beginnt. Dann fängt
1176 jedenfalls an mit (p. 356): Qua shyeme] finits ete. 1176 beginnt bei (p. 348): Sed
regrinis ulterius immorer, stilum ad propria referam. Neque me domestica
era per idem tempus exorta diutius externis insistere patiuntur. 1174
endlich würde ich (p. 347) mit lisdem fere temporibus etc., wo ein ganz neuer Ab-
schnitt anhebt, beginnen.
Für den Reichstag zu Regensburg 1174 gibt das Chr. Magni Pr. Reich., p. 498
7. Kal. Lunüs, also den 26. Mai, an; die An. Colon. Max., p. 786 geben dagegen die
nativitas S. lohanni, den 24.; endlich An. Ratispon., p. 589 nennen gar natalicia
apostolorum Petri et Pauli, den 29. Juni. Wahrscheinlich muß das Datum des
Priesters Magnus in 7. Kal. Julü geändert werden, denn am 23. Mai war Friedrich
noch in Kaiserslautern (St. Nr. 4161). — An. S. Disib., p. 32. — An. Ratisp. l. c.
UÜbrigens wird der Monat Juni auch durch eine vorläufige Benachrichtigung
Friedrice an den Herzog von Kärnthen bestätigt; Sudendorf, Rgstm. I, p. 79. Eine
aiserliche Urkunde zu Regensburg, auf der Heinrich der Löwe als Zeuge auftritt
stammt wahrscheinlich vom 30. Juni 1174; Stumpf, Reichsk., III, Nr. 154.
Über die Vorfälle in betreff Salzburgs auf dem Regensburger Reichstage
geben weitläufige Auskunft der Priester Magnus und die von ihm mitgeteilten
päpstlichen Briefe in den An. Magni Pr. Reich., p. 498—501; Cont. Admunt., p. 584;
Continuatio Zwetlensis altera M. G. Ss. IX. p. 541 (falschlich unter dem * 1175:
Continuatio Claustro-Neoburgensis II, ibid. p. 616; Auctarium Lambacense, ibid.
p. 555; An. S. Rudp. Salisb., p. 777.
Eine große Anzahl von Quellen, besonders späteren, behauptet die Anwesen-
heit Heinrichs in Italien. So das Chron. Ursperg., p. 357: Mediolanenses civi-
tatem .. vocaverunt Alexandriam. In hac obsidione non profecit imperator,
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