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rungen wieder, nämlich die Rede Loyd Georges, die er im Unter-
hause am 20. Dez. 1916 hielt.
Die Erläuterungsrede, welche Loyd George im englischen
Unterhause zur Ablehnungsnote des Zehnverbandes hielt, lautete
nach Reutermeldung vom 20. Dez. 1916:
„Ich erscheine vor diesem Hause mit der furchtbarsten Verant wortung
auf meinen Schultern, die einem Menschen zugewiesen werden kann, näm-
lich als der erste Ratgeber der Krone in diesem riegenhaftesten Kampfe,
in den jemals ein Land verwickelt war, ein Krieg, von dessen Ergebnis
sein Schicksal abhängt. Es ist der größte Krieg, der jemals geführt wor-
den ist, der schwerste, den jemals ein Land hat durchmachen müssen, und
die Dinge die dabei auf dem Spiele stehen, sind die höchsten, die jemals
einen Kampf, in den die Menschheit gestürzt wurde, charakterisieren. Die
Verantwortung der neuen Regierung wurde plötzlich verschärft durch die
Erklärung des deutschen Reichskanzlers, dessen Rede im Reichstag eine
Note folgte, die uns durch die Vereinigten Staaten ohne Kommentar über-
mittelt wurde. Die Regierung wird die Antwort in voller Uebereinstimmung
mit unseren tapferen Verbündeten geben. Natürlich sind bereits Gedanken
ausgetauscht worden, nicht über die Note, da diese eben erst eingetroffen
ist, sondern über die Rede des deutschen Reichskanzlers und da die Note
tatsächlich eine Reproduktion dieser Rede ist, so eigentlich auch über die
Note. Ich erkläre mit Genugtuung, daß wir gesondert und unabhängig
von einander zu derselben Konklusion gekommen sind, und auch, daß
Frankreich und Rußland zuerst geantwortet haben, weil sie zweifellos das
Recht haben, die erste Antwort zu geben auf eine derartige Einladung.
Der Feind steht noch auf ihrem Gebiet, und ihre Opfer sind größer ge-
wesen wie die unsxigen. Diese Antwort ist bereits veröffentlicht und im
Namen der Regierung erkläre ich, diese Antwort durchaus und kräftig zu
unterstützen.
Jeder Mensch oder jede Gruppe von Menschen, die leichtfertig und ohne ge-
nügenden Grund ein schreckliches Blutbad, wie dieses fortsetzen wollte, würde
ihr Gewissen mit einem Verbrechen beflecken, das von einem Meere nicht
abgewaschen werden könnte. Aber andererseits ist es ebenso wahr, daß
ein jeder oder jede Gruppe von Menschen, die aus einem Gefühl der Er-
schöpfung oder der Verzweiflung heraus, den Kampf aufgäbe, ohne das
höchste Ziel verwirklicht zu haben, wofür wir in diesen Kampf gegangen
sind, sich der schwersten Feigheit schuldig machen würde, die irgend ein
Staatsmann gezeigt hätte. Ich könnte dabei geflügelte Worte zitieren, die
Abraham Lincoln unter ähnlichen Umständen ausgesprochen hat: „Wir haben
diesen Krieg für ein bestimmtes Ziel, und zwar für ein universelles Ziel
unternommen, und dieser Krieg wird endigen wenn dieses Ziel erreicht ist.“