Full text: Das Friedensangebot der Mittelmächte.

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Weg einzuschlagen, den sie in ihrer Note vom 8. April für den Fall an- 
kündigt, daß Deutschland seine Unterseebootsmethode nicht aufgeben sollte. 
Ich beauftragte deshalb Lansing, Graf Bernstorff mitzuteilen, daß die 
diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abgebrochen sind, daß der ameri- 
kanische Botschafter in Berlin sofort abberufen wird und daß Graf Bern- 
storff die Pässe ausgehändigt werden. 
Trotz dieses unerwarteten Vorgehens der deutschen Regierung und 
dieses plötzlichen tief bedauerlichen Widerrufes ihrer unserer Regierung 
gegebenen Versicherungen in einem Augenblick der kritischsten Spannung 
in den zwischen den beiden Regierungen bestehenden Beziehungen, weigere 
ich mich zu glauben, daß die deutschen Behörden tatsächlich das zu tun 
beabsichtigen, wozu sie sich, wie sie uns bekannt gegeben haben, berechtigt 
halten. 
Ich bringe es nicht über mich zu glauben, daß sie auf die alte Freund- 
schaft der beiden Völker oder auf ihre feierliche Verpflichtung keine Rück- 
sicht nehmen und in mutwilliger Durchführung eines unbarmherzigen Flotten- 
programms amerikanische Schiffe und Menschenleben vernichten werden. 
Nur wirklich offenkundige Taten von ihrer Seite können mich das glauben 
machen. Wenn mein eingewurzeltes Vertrauen in ihre Besonnenheit und 
ihre kluge Umsicht sich unglücklicherweise als unbegründet herausstellen 
sollte, wenn amerikanische Schiffe oder Menschenleben in achtloser Ueber- 
tretung des Völkerrechtes und der Gebote der Menschlichkeit geopfert wer- 
den sollten, so werde ich den Kongreß um die Ermächtigung ersuchen, die 
Mittel anwenden zu können, die notwendig sind, um unsere Seeleute und 
Bürger bei der Verfolgung ihrer friedlichen und legitimen Unternehmungen 
auf dem offenen Meere zu schützen. Ich kann nicht weniger tun. Ich 
nehme es als ausgemacht an, daß alle neutralen Regierungen denselben Weg 
einschlagen werden. 
Wir wünschen keinen kriegerischen Konflikt (wörtlich hostile conflict) 
mit der deutschen Regierung. Wir sind aufrichtige Freunde des deutschen 
Volkes und wünschen ernstlich den Frieden mit der Regierung zu erhalten, die 
sein Sprachorgan ist. Wir werden nicht glauben, daß sie uns feindlich ge- 
sinnt ist, außer wenn es soweit kommt, daß wir es glauben müssen und wir 
beabsichtigen nichts anderes, als eine vernünftige Verteidigung der un- 
zweifelhaften Rechte unseres Volkes. 
Wir haben keine egoistischen Absichten, wir suchen nur den uralten 
Grundsätzen unseres Volkes treu zu bleiben, unser Recht auf Freiheit, 
Gerechtigkeit und unbelästigtes Leben zu schützen. Das sind Grund- 
lagen des Friedens, nicht des Krieges. Möge Gott es fügen, daß wir nicht 
durch Akte vorsätzlicher Ungerechtigkeit von Seiten der Regierung Deutsch- 
lands dazu herausgefordert werden, sie zu verteidigen.“ 
Auch wendete sich Wilson an die Regierungen der anderen 
neutralen Staaten mit dem Ansinnen, Amerikas Beispiel zu folgen
	        
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