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und ebenfalls die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab-
zubrechen.
Kein neutraler Staat, weder ein europäischer, noch ein außer-
europäischer befolgte dieses feindselige und mit Wilsons angeb-
lichen Friedensabsiehten im Widerspruch stehende Ansinnen.
Vielmehr gaben ibm die Neutralen Antworten, in denen ihre
Absicht, die Neutralität nach wie vor aufrecht erhalten zu wollen,
klar zum Ausdruck gelangte.
Am bestimmtesten ist diese Absicht erklärt in der Antwort-
note der kgl. schwedischen Regierung, in der auch der Wider-
spruch in den Kundgebungen Wilsons eine kräftige Charakteri-
sierung erfahren hat.
21. Die Antwortnote Schwedens an Wilson vom 10. Februar
1917 lautet:
„Indem ich Bezug nehme auf Ihren Brief vom 5. Februar, durch den
Sie der Königl. Regierung die Ansicht Wilsons mitteilten, daß es im Inter-
esse des Friedens angezeigt sei, aus Anlaß der neuen Seesperre, die von der
deutschen Regierung erklärt wurde, eine der Haltung der Vereinigten Staaten
ähnliche Haltung einzunehmen, habe ich die Ehre, Ihnen folgendes zur
Kenntnis zu bringen: Die Politik, welche die Regierung des Königs wäh-
rend des Krieges befolgte, ist eine streng unparteiische Neutralität. Die
Regierung tat alles ihr Mögliche, um treu alle Pflichten zu erfüllen, die
ihr diese Politik auferlegt. Gleichzeitig macht sie, soweit möglich, die
Rechte geltend, die daraus abzuleiten sind. Um ein praktisches Ergebnis
zu erzielen und die Prinzipien des Völkerrechts aufrecht zu erhalten, wandte
sich die Regierung mehrmals an die neutralen Mächte, um zu einem Zu-
sammenarbeiten zu dem genannten Zwecke zu gelangen. Insbesondere
unterließ die Regierung es nicht, der Regierung der Vereinigten Staaten
Vorschläge zu diesem Zwecke zu unterbreiten. Mit Bedauern stellte die
Regierung des Königs fest, daß die Interessen der Vereinigten Staaten ihnen
nicht erlaubten, diesen Vorschlägen sich anzuschließen. Die so von der
Regierung des Königs gemachten Vorschläge führten zu einem System von
gemeinsamen Maßnahmen zwischen Schweden, Dänemark und Norwegen
gegenüber den beiden kriegführenden Parteien. In der Politik, die die
Regierung des Königs zur Aufrechterhaltung ihrer Neutralität und Sicherung
der legitimen Rechte des Landes befolgt, ist die Regierung des Königs, die
ein Herz hat für die unbeschreiblichen Leiden, die von Tag zu Tag grau-
samer auf der ganzen Menschheit lasten, bereit, sich jede darbietende Ge-
legenheit zu ergreifen, um zur Herbeiführung eines nahen dauernden Friedens
beizutragen. Sie beeilte sich daher, sich der vollen Initiative des Präsidenten