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Marschleistungen das Unmögliche möglich gemacht haben, die ganze West-
walachei und die feindliche Hauptstadt genommen und Hindenburg rastet
nicht, die militärischen Operationen gehen weiter. Zugleich ist durch die
Schläge des Schwertes unsere wirtschaftliche Versorgung fester fundiert
worden. Große Vorräte an Getreide, Lebensmitteln, Oel und sonstigen Gü-
tern sind in Rumänien in unsere Hand gefallen. Ihre Abführung ist im
Gange. Trotz aller Knappheit wären wir auch mit dem Eigenen ausge-
kommen. Jetzt steht auch unsere wirtschaftliche Sicherheit außer aller
Frage. Den großen Geschehnissen zu Lande reihen sich die Heldentaten
unserer Unterseeboote vollwürdig an. Das Hungergespenst, das unsere Feinde
gegen uns aufrufen wollten, werden sie nun selbst nicht los.
Als nach Verlauf des ersten Kriegsjahres Seine Majestät der Kaiser sich
in öffentlicher Kundgebung an das Volk wandte, sprach er das Wort:
„Großes Erleben macht ehrfürchtig und im Herzen fest.“ Niemals ist unser
Kaiser, ist unser Volk anderen Sinnes gewesen, auch jetzt nicht. Geniale
Führung und unerhört heldenhafte Leistungen haben eherne Tatsachen ge-
schaffen. Auch die innere Kriegsmüdigkeit, mit der der Feind rechnete, war
ein Trugschluß. Mitten im Drange des Kampfes draußen hat der Deutsche
Reichstag in dem Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst eine neue
Schutz- und Trutzwehr schaffen helfen. Hinter dem’ kämpfenden Heer steht
das arbeitende Volk. Die Riesenkraft der Nation ist wirksam für das eine
gemeinsame Ziel. Nicht eine belagerte Festung, wie unsere Gegner es sich
dachten, aber ein einziges, gewaltiges, festgeordnetes Heerlager mit uner-
schöpften Hilfsmitteln, das ist das Deutsche Reich, fest und treu im Bunde
mit seinen kampferprobten Waffenbrüdern unter den österreich-ungarischen,
türkischen und bulgarischen Fahnen. Unbeirrt durch die Rede unserer
Feinde, die uns bald Welteroberungspläne, bald verzweifelte Angstrufe nach
Frieden andichteten, sind wir entschlossen dahingeschritten und schreiten so
weiter, immer bereit uns zu wehren und zu schlagen für unseres Volkes
Dasein, für seine Freiheit und gesicherte Zukunft, immer bereit, um diesen
Preis die Hand zum Frieden zu bieten. Denn unsere Stärke macht uns
nicht taub gegen unsere Verantwortung vor Gott, vor dem eigenen Volke,
vor der Menschheit. Unseren bisherigen Erklärungen der Friedensbereit-
schaft sind unsere Gegner ausgewichen. Jetzt sind wir einen Schritt weiter
gegangen.
Nach der Verfassung lag am 1. August 1914 auf Seiner Majestät dem
Kaiser persönlich ein Entschluß, so schwer, wie er noch nie von einem
Deutschen hat gefaßt werden müssen: Der Befehl der Mobilmachung, der
ihm durch die russische Mobilmachung abgerungen wurde. Während dieser
langen und schweren Kriegsjahre bewegte den Kaiser der einzige Gedanke,
wie einem gesicherten Deutschland nach siegreich ausgefochtenem Kampfe
wieder der Friede bereitet werde. Niemand kann das besser bezeugen als
ich, der ich die Verantwortung für alle Regierungshandlungen trage. In