Full text: Das Friedensangebot der Mittelmächte.

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sonders gegen die Generalstäbler voll und andere wieder gifteten 
nach der Spitze des Gebäudes. Franzosen und Russen, Italiener 
und Rumänen litten nicht so sehr unter dem Gespenst des preu- 
Gischen Militarismus wie die Engländer, die in ihrem wellenum- 
rauschten Insel- und Schiffsleben weder die Not noch den Stolz 
eines europäischen Geschichtsvolkes kennen und die den Krieg 
schon seit lange nur noch als Abenteuer kannten und führten. 
England will den preußischen Militarismus fürimmer abschaffen 
und tut genau das, wodurch er erst recht notwendig und gerecht- 
fertigt wird, ja es tut das, was ihm selbst am peinlichsten ist, 
es abmt ihn nach, vermutlich um den Teufel mit dem Beelzebub 
auszutreiben. 
Die gleiche Unkenntnis der Geschichte und militärischen 
Verhältnisse der kontinentalen Mächte ist es auch, die England 
die Hand führte, als es in seiner Antwortnote die alte Geschichte 
aufwärmte, daß Deutschland im Haag der Abrüstung entgegen- 
stimmte. Damals bestand schon die Entente und der englische Ein- 
kreisungsplan. Damals hatte man sich schon in Algeciras in die 
Karten geschaut. Man sagte sich in der Ententepolitik, versuchen 
wir mal erst das Vöglein im Netze zu fangen, ehe wir es totschießen. 
Eine Uebermacht der Zahl und materiellen Mittel, wie sie in dem 
Verbande Rußland, England und Frankreich gegen Deutschland und 
Oesterreich sich auf dem Haager Kongreß im Frack sehr freundlich 
zeigte, glaubte das eingekreiste Deutschland noch leichter, rascher, 
billiger und unblutiger um die „den Alliierten ehemals entrissenen 
Länder“ bringen zu können, wenn Deutschland in seinen Rüstungen 
noch weiter, als ohnehin schon der Fall war, hinter seinen feindlich 
gesinnten Nachbarn zurtickblieb. Mochte man uns damals, als der 
Krieg noch nicht so ganz sicher war, Vorwürfe wegen unserer 
Abstimmung im Haag machen, jetzt nachdem man plangemäß 
über uns hergefallen ist, ist es ziemlich dumm, es wieder zu tun. 
Aber auch dieses Notenargument zeigt, wie nötig England es hat, 
die Unwahrheit zu sagen. Wir müssen als die Angreifer hinge-
	        
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