Full text: Das Friedensangebot der Mittelmächte.

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Erhaltung der Freiheit der Welt gegen die unersättliche Raub- 
und Machtgier und gegen das listige und blutige Gaukelspiel 
dieses possenreißenden „Löwen“ zu tun vermag. 
Wem in den Ländern, welche wahrhaft die Freiheit lieben, 
die Augen bisher noch nicht aufgegangen waren, dem werden sie, 
sofern vorhanden, jetzt aufgegangen sein. Daß man diesen briti- 
schen Löwen nicht so fangen kann, wie die Kinder die Vögel zu 
fangen suchen, nämlich indem sie ihnen Salz auf den Schwanz 
streuen, diese Erkenntnis dürfte wohl jetzt Gemeingut des deut- 
schen Volkes und aller Welt geworden sein. Deutschland hat 
wie jeder ernsthafte Wirtschaftsrivale Englands von diesem nie- 
mals, auch nach dem Friedensschlusse nie eine ehrliche Ver- 
ständigungspolitik zu erwarten, sondern nur eine auf Betrug und 
Gelegenheit zum Ueberfall lauernde Feindschaft. Es wird sicher 
immer einzelne Engländer geben, die in Friedenszeiten abseit 
von dieser Politik stehen, im Ernstfalle aber stehen sie alle zu- 
sammen und ist jeder stolz darauf, wenn er auch nur ein Haar 
im Balg oder auch nur ein Floh im Fell des britischen Löwen 
sein kann. Möchten in Zukunft möglichst wenige Deutsche sich 
mit der Lebensrolle eines solchen Flohes im englischen Felle be- 
gnügen! 
Der Krieg ist durch seinen Verlauf und durch seine englische 
Prägung immer deutlicher als Krieg um die unbeschränkte Welt- 
macht Englands in die Erscheinung getreten. Das äußerliche Er- 
gebnis wird voraussichtlich nicht der Zusammenbruch, wohl aber 
eine starke Einbuße an echtem Ansehen Englands in der ganzen 
Welt sein. Selbst diejenigen, welche Deutschland den im Not- 
stande erzwungenen Durchmarsch durch Belgien als Wortbruch 
vorwerfen, werden sagen, Deutschland hat einmal sein Wort ge- 
brochen, als es im Notstande sich befand, England aber hat ohne 
Notstand in reiner übermütiger Machtgier sein Wort immer gebrochen, 
es lügt, wenn es den Mund öffnet, um sich als Beschützer der Kleinen 
auszuspielen, denn es öffnet den Mund nicht zu diesem Zweck, son- 
dern um sie alle zu verschlingen, wie es schon so viele verschlungen
	        
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