macht. Preußen könne die Rüstung, die Deutschland zu seiner
Sicherheit bedürfe, nicht allein länger tragen; diese müsse
sich auffalle Deutschen gleichmäßig verteilen. Das Ziel werde
nur durch einen ernsten Kampf zu erreichen sein. Um Preußen
den Erfolg dabei zu sichern, müßten die Abgeordneten das
möglichst große Gewicht von Eisen und Blut in die Hände des
Königs legen.
Um dem Eindruck der Erörterungen der Presse über
diese Aeußerung auf den König bei Zeiten entgegenzutreten,
fuhr Bismarck dem König, der von einer Reise nach Boaden-
Baden zurückkehrte, nach Jüterbock entgegen.
Der König schien in gedrückter Stimmung, und als
Bismarck um die Erlaubnis bat, die Vorgänge während seiner
Abwesenheit darzulegen, unterbrach er ihn mit den Worten:
„Ich sehe ganz genau voraus, wie das alles endigen wird.
Vor dem Opernplatz, unter meinen Fenstern, wird man Ihnen
den Kopf abschlagen und etwas später mir.“
„Et après, sire?7“ —
Ja, après, dann sind wir tot!“
Bismarck: „Ja, dann sind wir tot, aber sterben müssen
wir früher oder später doch, und können wir anständiger
umkommen? Ich selbst im Kampfe für die Sache meines
Königs und Eure Majestät, indem Sie Ihre königlichen Rechte
von Gottes Gnaden mit dem eigenen Blute besiegeln, ob
auf dem Schafott oder auf dem Schlachtfelde, ändert nichts
an dem rühmlichen Einsetzen von Leib und Leben für die von
Gottes Gnaden verliehenen Rechte. Eure Majestät müssen
nicht an Ludwig XVI. denken; der lebte und starb in einer
schwächlichen Gemütsverfassung und macht kein gutes Bild
in der Geschichte. Karl I. dagegen, wird er nicht immer eine
vornehme historische Erscheinung bleiben, wie er, nachdem er
für sein Recht das Schwert gezogen, die Schlacht verloren
hatte, ungebeugt seine königliche Gesinnung mit seinem Blute
bekräftigte? Eure Mazjestät sind in der Notwendigkeit zu