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Berlin, den 18. September 1863.
Unterredung mit dem englischen Botschafter
Buchanan, betreffend die schleswig-holstein-
sche Frage.“)
Während Oesterreich, um die aus Anlaß des Frank-
furter Fürstentages erlittene Schlappe wettzumachen, mit „gro-
ßer Wärme“ die holsteinische Sache in Berlin anregte, be-
zeichnete Bismarck mit einer gewissen Resignation die Exekution
als unvermeidbar und tröstete sich und den englischen Gesandten
mit dem Bewußtsein, in Wien und Frankfurt nach äußersten
Kräften zur Mäßigung gewirkt zu haben.
Baden-Baden, Herbst 1863.
Unterredung mit zwei Mitgliedern des
Ausschusses der Gotthardbahn-Vereinigung
und dem Direktor Stoll über das Gotthard=
bahn-Projekt.““)
In Deutschland war vor allem der großherzoglich-ba-
dische Ministerpräsident Freiherr v. Roggenbach ein eifriger
Förderer des Gotthardprojektes. Er vermittelte auch die Zu-
sammenkunft, die im Spätsommer 1863 einige Abgeordnete
der Gotthardvereinigung mit Bismarck in Baden--Baden hat-
ten. Zu dieser Zusammenkunft hatte der Ausschuß der Gott-
hardvereinigung zwei seiner Mitglieder, Dr. Alfred Escher und
Bürgermeister Stehlin von Basel, sowie den Direktor Stoll,
trotzdem er dem Ausschuß nicht angehörte, abgeordnet. Bis-
*) Karl Samwer, Schleswig-Holsteins Befreiung, S. 89.
**) Nach den Aufzeichnungen des im September 1904 ver-
storbenen Direktor Stoll in den „Baseler Nachrichten“ Nr. 339
vom 11. Dezember 1904. Im Herbst 1863 hielt sich Bismarck
in Baden auf vom 19.—31. August und vom 8.—13. Oktober.