Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

— 116 — 
sie haben aber gebilligt und ausgeführt, was der Herzog von 
Coburg getan. Dieser ist der Feind Preußens, stellt gemaß- 
regelte preußische Beamten an, besoldet die Vertrauensmänner 
des Nationalvereins usw. Preußen kann nicht dulden, daß die 
Herzogtümer ein zweites Coburg werden und eine parlamen- 
tarische Regierung sich dort etabliert, welche dem konservaliven 
Preußen Gefahr bringt. Mit Herrn v. Ahlefeldt') habe ich 
sehr gern verhandelt und erwartet, daß derselbe wieder zurück- 
kehren wird. Rechberg hat ebenfalls auf diese Dinge 
wiederholt das entschiedenste Gewicht gelegt. Er hat dieses 
gewissermaßen als eine Bedingung seiner Unterstützung der 
Prätensionen des Herzogs betrachtet und gewünscht, daß ich 
diese Frage Eurer Durchlaucht gegenüber zur Sprache bringen 
möge.“ 
Der Herzog: „Es ist nicht möglich, Forderungen zu sta- 
tuieren, die auf ihre Entlassung hinausgehen.“ 
Bismarck: „Dies ist auch in keiner Weise meine Absicht 
gewesen, ich habe nur diese Gesichtspunkte aufstellen wollen 
und überlasse Eurer Durchlaucht ganz was Sie tun wollen.“ 
Hierauf ließ Bismarck diesen Gegenstand fallen, nachdem 
er noch einige unwesentliche Bemerkungen über das Staats- 
grundgesetz gemacht, in Erwiderung deren der Herzog ihm 
sagte, was ihn bewogen, die Anerkennung des Staatsgrund- 
gesetzes auszusprechen. „In. Bezug auf die Konzessionen 
ist mehrfach unterhandelt worden, namentlich durch Herrn v. 
Ahlefeldt, es wird wohl jetzt an der Zeit sein, dieselben 
einmal zu Papier zu bringen.“ . 
Der Herzog: „Sie werden wissen, wie mir der König 
selbst gesagt hat, daß dies in meinem Briefe an den König 
schon geschehen ist.“ 
Bismarck: „Allerdings, es scheint mir aber notwendig, 
dieses in einer anderen als in einer Briefform zu tun. Bei 
) Cf. oben S. 100, 101, 103. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.