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Ihrem vertrauten Verhältnis zum Kronprinzen habe ich ge—
glaubt, daß es das Richtigste sein würde, wenn der Kronprinz
und Eure Durchlaucht sich über die verschiedenen Punkte aus-
sprächen und verständigten, und diese Punkte sowohl was die
Herzogtümer als was Preußen betrifft, in einem schriftlichen Ue-
bereinkommen zwischen dem Kronprinzen und Eurer Durch-
laucht niedergelegt würden. Seitens Preußens wird auszu-
sprechen sein, daß man das möglichst beste Resultat aus der
schleswig-holsteinischen Sache für den Herzog zu erstreben suchen
wird. Es kann dieses selbstverständlich nicht den Charakter
eines Staatsvertrages haben, da Eure Durchlaucht noch nicht
in der Lage sind, Staatsverträge abschließen zu können; es
würde mehr den Charakter eines Exposé haben. Der König
legt großes Gewicht auf die Militär-Konvention, ich weit
weniger; ebenso ist der eventuelle Beitritt zum Zollverein
eine Frage, welche zur Zeit noch im Hintergrunde steht.
Ich lege alles Gewicht auf den Marinekanal in Verbindung
mit der Marinestation und dem Marinehafen. Nach dem
Urteil des Baurat Lentze wird dieser Kanal von Brunsbüttel
nach Eckernförde gehen. Ich wünsche nur für Preußen die
Leitung dieses Kanalbetriebes, gewissermaßen ein Servitut,
wie es bei den Eisenbahnen der Fall ist, deren Verwaltung in
Händen des Staates ist. Ferner wünsche ich an beiden Mün-
dungen des Kanals die Abtretung des erforderlichen Grund
und Bodens an Preußen zur Anlage von zwei Schlössern,
bei Brunsbüttel mehr zur Verteidigung gegen die See, bei
Eckernförde zur Verteidigung gegen Land und See. Die Flotte
wird dann im Kanal liegen können; einen eigentlichen Kriegs-
hafen will ich nicht; bei Rendsburg würden die Schiffe ein-
frieren; der Bau von Festungswerken bei Rendsburg wird
dann überhaupt überflüssig sein; drei Festungen zu bauen ist
zu teuer, die Schlösser müssen dann preußische Besatzung haben.