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Bismarcks Referat über dieselbe Unter-
redung.“)
Biemarck: „Wir wünschen eine Verständigung mit Eurer
Durchlaucht für den Fall, daß wir Ihre Ansprüche zu allseitiger
Anerkennung zu bringen vermögen. Unser Hauptinteresse ist
das deutsche, nicht das dynastische, möglichst große Abtretungen
von Dänemark; wir sind bereit, unsere Bemühungen Eurer
Durchlaucht unter den Bedingungen zu widmen, welche die
Rücksicht auf das eigene Volk erheischt, vor das wir nach
einem blutigen Feldzuge nicht mit leeren Händen hintreten
können.“ .
Der Herzog: „Welches sind Ihre Forderungen?“
Bismarck bezog sich auf die sechs Punkte in dem Briefe an
Seine Majestät den König, indem er hinzufügte, sie ließen sich
vielleicht vereinfachen, „Marine-Etablissements“ und „Befe-
stigungen“ zusammenziehen in Gestalt eines Schiffahrts-Kanals
von Eckernförde nach Brunsbüttel mit zwei befestigten End-
punkten an beiden Meeren; eine technisch-militärische Frage sei,
ob das befestigte Eckernförde den kostspieligen Bau noch einer
Bundesfestung bei Rendsburg ersetzen könne.
gesetzt haben, und ohne ihm drückende Verpflich-
tungen auferlegen zu wollen; — man täte besser
sein Herz zu gewinnen, anstattihm die Hände bin-
den zu wollen. Maz Dunker bemerkte: Bismarck behält
Recht; er hat immer gesagt: wozu sollen wir da einen neuen
Herzog einsetzen, der mit Oesterreich und dem Bundestag gegen
uns intriguieren wird“ und unterm 24. Juni (a. a. O. S. 125)
„Bei dem Abendessen erzählt mir Max Duncker: der „Altonaer
Merkur“ sagte vor einigen Tagen, er sei ermächtigt zurerklären, daß
der Herzog Friedrich die Worte: es wäre besser für ihn gewesen,
wenn sich Preußen gar nicht in die Sache der Herzogtümer gemischt
hätte, nie gesprochen habe. Heute Abend bringt nun die „Nord-
deutsche Allgemeine Zeitung“ — als Bismarcks Organ bekannt
— einen Artikel in gesperrter Schrift: sie sei ermächtigt zu erklären,
daß der Herzog die berüchtigten Worte allerdings gesprochen hat.“
*) Nach dem „Preuß. Staatsanzeiger“ v. 2. Juli 1865.