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wenn die entsprechende Summe nützlich für das Land angelegt
wird, namentlich als zweite Priorität nach der der Aktionäre
für den Kanal.
Großherzog Peter ist bereits von Berlin aus an die
Begründung seiner Ansprüche erinnert worden.“
Die Veröffentlichungen über die Unterredung mit dem
Erbprinzen Friedrich vom 1. Juni seien nicht von ihm (Bis-
marck) ausgegangen; er habe nur mit wenigen Personen davon
gesprochen, als es bereits gedruckt worden sei. Er erzählte dann
in seiner Weise den Hergang.
Als Bismarck äußerte, Samwer sei das Mundstück des
Herzogs von Koburg, und wirke als solches auf den Herzog
Friedrich, nahm Roggenbach ihn auf Grund seiner genauen
persönlichen Bekanntschaft in Schutz und ersuchte Bismarck
dringend, den Wunsch seiner Entfernung fallen zu lassen.
Berlin, den 28. September 1864.
Unterredung mit dem Landrat von Ahle-
feldt—Olpenitz, betreffend die schleswig-
holsteinische Frage.“)
Herr von Ahlefeldt-Olpenitz war von dem Herzog von
Augustenburg nach Berlin gesandt worden, um aus Anlatß
der schwebenden Friedensverhandlungen alsbald nach Bis-
marcks Eintreffen daselbst die so lange unterbrochenen Ver-
handlungen wieder aufzunehmen.
Bismarck nahm Ahlefeldt freundlich auf und sagte, daß
die Entwickelung der Sache noch große Schwierigkeiten habe.
„Frankreich und England würden eine Annexion gestatten,
*) Nach einem Bericht Ahlefeldts vom 28. September 1864
bei Samwer a. a. O., S. 394.