Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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des Prinzips die Inspirationen des Patriotismus aufopfern, 
die letzteren gehen in seinen Augen über alles. Um Preußen 
die Erwerbung einer neuen Provinz zu erleichtern, würde er 
vor nichts zurückscheunen. Er wäre dann bereit, auch poli- 
tische Verbrechen zu begehen.“ 
Paris, den 5. November 1865. 
Unterredung mit dem Dänen Julius Han- 
sen, betr. Nordschleswig, das Verhältnis 
zu Oesterreich, die Käuflichkeit der Presse.?) 
Bismarck bemerkte: „Bezüglich Nordschleswigs hat sich 
meine Anschauung nicht geändert; aber gegenwärtig werde 
ich mehr als je fordern, daß gewisse strategische Punkte in 
preußischen Händen verbleiben. Ich wünsche immer die Lösung 
dieser Frage, kann aber für den Augenblick nichts tun, ohne 
einen Bruch mit Oesterreich hervorzurufen; dieser Bruch wird 
übrigens früher oder später unvermeidlich werden, da die 
Interessen Preußens und diejenigen Oesterreichs entgegengesetzt 
sind. Die Politik Preußens wird von Oesterreich beständig 
bekämpft, besonders in Paris, wo der Fürst v. Metternich 
alles tut, um die französische Presse zu gewinnen.“ Bismarck 
beklagte sich in allgemeinen Ausdrücken über die Haltung 
der Presse und gewisser Tagesschriftsteller: „Gibt man eines 
Tages einem Journalisten 2000 Franken, so wird er absolut 
schreiben, wie man es haben will; bietet ihm aber am fol- 
genden Tage ein anderer 3000 Franken an, so wird er Kehrt 
machen, der Meinung des letzten Zahlers sein und seinen ersten 
Freund verraten.““) 
*) Hansen: A travers la diplomatie Seite 39. Les 
coulisses de la dipomatie, Seite 55. Eine Charakteristik 
Hansens in der „Voss. Ztg.“ Nr. 38 vom 14. Februar 1875. 
*“) Nach einem Briefe Wydenbrucks an Samwer (Sam- 
wer a. a. O. S. 551) hatte Bismarck anfangs November 1865 
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