Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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seien die betreffenden Petitionen seitens der Handelskammern 
der Rheinprovinz sowie auch seitens des Handels- und Indu- 
strievereines bereits an die Regierung abgegangen. 
Bismarck: „So, so, dann müssen sie noch auf dem 
Handelsministerium liegen, mir sind sie noch nicht zu Ge- 
sicht gekommen.“ Sodann frug Bismarck, ob auch die 
holländische Regierung um eine Subvention angegangen 
worden sei, worauf Stoll erwidern konnte, daß sei- 
nes Wissens ihr die vom Gotthardausschuß veranlaßten 
Publikationen zwar auch zugestellt worden seien. daß 
aber bei der bekannten Zähigkeit der Holländer in Geld- 
sachen und bei der kleinen Mehrheit von bloß drei Mitgliedern, 
über welche der Ministerpräsident Thorbeke in der Zweiten 
Kammer verfüge, auf eine Subvention von seiten Hollands 
kaum zu rechnen sei. Bismarck bemerkte darauf: „Sie dürften 
recht haben; überdies ist nach meinen Informationen der 
Sturz des Kabinetts Thorbeke täglich zu gewärtigen.“) 
Bismarck erkundigte sich ferner, ob auch beim französischen 
Ministerium Schritte zur Erlangung einer Subovention getan 
worden seien? 
Stoll antwortete, daß dies bisher nicht geschehen sei. 
Frankreich hätte allerdings schon wegen des Besitzes von 
Elsaß-Lothringen ein großes und direktes Interesse am Zu- 
standekommen der Gotthardbahn, und es seien auch schon 
wiederholt Andeutungen in dem Sinne gemacht worden, daß 
die Bewilligung einer namhaften Subvention von seiten 
Frankreichs nicht abgelehnt werden würde. GEleichwohl habe 
es der Gotthardausschuß bisher unterlassen, Schritte zu diesem 
Zwecke zu tun, in der Hoffnung, bei Deutschland cine ausrei- 
chende Unterstützung zu finden und in der Besorgnis, durch Her- 
beiziehung von Frankreich die ganze Angelegenheit nur noch 
mehr zu komplizieren. 
Dies traf wirklich zu. 
 
	        
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