— 187 —
das fait accompli sobald als möglich vollzogen sehen. Was
die Punktationsskizze betraf, so riet er entschieden davon ab,
sie dem König vorzulegen, weil sie von vornherein zu bedeu-
tende Konzessionen mache. — „Alles kommt darauf an,
mündlich die stillschweigende Zustimmung des Königs zu er-
wirken.“ v
Berlin, den 8. Mai 1866.
Unterredung mit einer Deputation der pa-
triotischen Vereinigung und der Vereine
der Konservativen im II. Berliner Wahl-
bezirk und der Jakobiparochie zur Beglück-
wünschung Bismarcks aus Anlaß des miß-
lungenen Attentats vom 7. Mai. )
Biemarck: „In dem schweren Amte, zu dem mich das
Vertrauen des Königs berufen hat, ist mir die warme und
herzliche Teilnahme meiner Mitbürger eine hochwillkommene
Erquickung. Sie ist es besonders auch im gegenwärtigen
Augenblicke, wo ich mich durch Ihren sichtlichen Beistand
gehoben und getragen fühle. Mit Gottes Hilfe werde ich
unbeirrt fortschreiten auf der betretenen Bahn, um die gegen-
wärtige ernste Lage zu gedeihlicher Entwicklung zu bringen
und die weisen Absichten Se. M. des Königs zu erfüllen.“
Berlin, den 14. Mai 1866.
Unterredung mit dem hannoverschen, na-
tionalliberalen Abgeordneten von Ben-
nigsen, betreffend die augenblickliche voli-
tische Situation.“°)
Bismarck: „Ich habe Sie durch Keudell bitten lassen,
mich aufzusuchen, um Sie und Ihre nächsten Freunde über
*) Nach der „Neuen Preuß. Kreuz-Zeitung", Nr. 109 vom
13. Mai 1866.
*) Hermann Onken, Rud. v. Bennigsen, Bd. I S. 712. Nach
den Ausführungen, welche Bennigsen in der Gerichtsverhandlung
gegen den welfischen Rechtsanwalt von Dannenberg am 7. Juni
1889 machte.