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Norddeutschen Bundes, als mühesam erzieltes Ergebnis der
Vereinbarung zwischen sämtlichen Staaten des Norddeutschen
Bundes hervorgegangen, ablehnt. Sollte das Parlament
gleichwohl Schwierigkeiten machen, dann wird man es wieder
fortschicken, nachdem es den Hauptdienst, welche die preußische
Regierung von ihm erwartet, nämlich die 22 Regierungen zu
einem Entschluß zu drängen, schon vor seiner Berufung ge-
leistet hat.“
Berlin, den 18. Februar 1867.
Unterredung mit einem süddeutschen Po-
litiker, betreffend die weitere Entwicklung
zwischen Nord= und Süddeutschland.
Bismarck: „Bei der Frage der Einigung des deutschen
Nordens mit dem Süden ist zwischen dem materiellen und
politischen Gebiet zu unterscheiden. Wegen einer recht bal-
digen Neuregelung der Zollvereinsverhältnisse und der Bil-
dung eines Zollparlaments habe ich bereits die erforderliche
Einleitung getroffen. Die Vertreter der süddeutschen Re-
gierungen werden den Bundesrat in einen Bundesrat des
Zollvereines erweitern und Abgeordnete dieser Staaten werden
in das Zollparlament eintreten. Natürlich liegt mir auch die
militärische Einigung Deutschlands am Herzen. Ich ziehe
aber hier ein langsames, vollkommenes Ergebnis einem
raschen, teilweisen vor. Am liebsten sähe ich einen Eintritt
aller süddeutschen Staaten in den Bund, unter analogen Be-
dingungen, wie sie für die norddeutschen Staaten gelten.
Das kann aber noch fünf bis fünfzehn Jahre dauern. Die
Rolle von Baden ist hierbei die, auf die südlichen Nachbarn
fördernd einzuwirken, wogegen es bedauernswert wäre, wenn
es Bayern auf halbem Wege Anlaß zu Mißtrauen und Ver-
stimmung gäbe.“ Bayern dürfe kein Anlaß zu Empfindlichkeit
gegeben werden. Sicher wolle man Baden nicht in das Gefolge