Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Berlin, den 24. (7) Mai 1867. 
Unterredung mit dem württembergischen 
Gesandten in Berlin, Frhr. von Spitzem- 
berg, betreffend das Verhältnis des Nord- 
deutschen Bundes zu den süddeutschen 
Staaten. 7) 
Bismarck bemerkte dem Gesandten: „Ich gedenke mich 
für jetzt auf Regelung der Zollvereinsangelegenheiten zu be- 
schränken und werde, wenn es nicht einer der Südstaaten aus- 
drücklich verlangt, nicht weiter gehen. Auch eine besondere 
Militärkonvention verlange ich nicht. Energische und gleich- 
mäßbige Durchführung der auf der Stuttgarter Militärkonfe- 
renz gefaßten Beschlüsse genügen mir.“ 
Spitzemberg regte darauf an, ob es nicht geraten sei, 
zur Abkürzung der nach Pfingsten beabsichtigten Zollkon- 
ferenzen, denselben zur Feststellung der Grundlagen Minister- 
konferenzen vorhergehen zu lassen. 
Bismarck ging auf diesen Gedanken bereitwillig ein. „Die 
Einladung sollte auf Konferenzen der Minister des Aeußeren 
ohne vorher festgestelltes Programm gestellt und dieses in der 
Einladung auf den Zollverein und auf einzelne mit demselben 
in direkter Verbindung stehende Gegenstände beschränkt wer- 
den, wie die Patentgesetzgebung und das Gewerbewesen. Die 
Minister der größeren Staaten des Norddeutschen Bundes 
wären einzuladen. Ich fürchte, daß man in München arg- 
wöhnisch sein wird und würde wünschen, daß Varnbüler bei 
Fürst Hohenlohe sondiert.“ 
Frankreich verdürbe. Kleist bezeugt es, daß dem Bundeskanzler 
der Verlust Luxemburgs sehr nahe gegangen sei, und erzählt, 
Biemarck habe damals geäußert, die Gelegenheit des Wieder- 
erlangens werde sich schon finden und dürfe nicht versäumt werden. 
*) Denkwürdigkeiten des Fürsten Hohenlohe-Schillingsfürst, 
Bd. 1 S. 236 k. Nach einem Berichte Spitzembergs vom 24. Mai 
1867. 
 
	        
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