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auf und nieder. Bismarck bat um die Erlaubnis, sitzen zu
bleiben und begann zu reden, als ob er laut dächte. Er
begann mit der Notwendigkeit guter Beziehungen zu Frank-
reich. „Zweifellos.“ sagte der Prinz, „aber wir müssen Kom-
pensationen haben.“
Bismarck: „Ich will sie Frankreich gern geben, das heißt,
für künftige Annektierungen; von verflossenen kann nicht mehr
die Rede sein. Man schlägt sich nicht mehr für eine vor sechs
Monaten empfangene Ohrfeige.“
Der Prinz: „Welche Kompensationen?“
Bismarck: „Sie wissen es gut genug, aber wenn Sie
mich zwingen wollen, das Wort auszusprechen, gut, so fpreche
ich es: Belgien.“
Der Prinz: „Sie offerieren uns immer, was Ihnen
nicht gehört.“
Bismarch: „Verlangen Sie nur keine Deutschen; wenn
ich Ihnen welche geben wollte, ich könnte es nicht. Und gäbe
ich sie Ihnen, Sie könnten sie nicht verdauen. Und beharren
Sie, so breche ich die Unterhaltung ab.“
Man kam daher auf Belgien zurück. Der Prinz wandte
den Widerspruch Englands ein.
Bismarck: „Man spricht unaufhörlich von England, was
ist denn das eigentlich, England? Wäre ich die Türkei oder
Egypten, so würde mich das bekümmern. Noch mehr, wenn
ich ein indischer Rajah wäre; aber was macht mir England
aus? Eine Nation eristiert nach der Anzahl der Soldaten,
die sie ins Feld stellen kann. Wieviel Soldaten kann England
aufstellen? Fünfzigtausend? Hunderttausend" und Sie?
Fünfhunderttausend. Was liegt uns an England, wenn wir
einig sind! Die Schwachen sind dazu da, von den Stärkeren
verspeist zu werden.“
Der Prinz: „Aber ein Vorwand wäre doch nötig, um
Belgien anzugreifen.“
Bismarck: „Ich habe nicht daran gedacht, doch zum
Beispiel Sie könnten Streit anfangen, wegen dieser verfluchten