Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Preßfreiheit. Sie vergiften die Polemik, schicken einige Trup- 
pen; wir schreien ein wenig, dann finden wir, daß Sie recht 
haben. Merken Sie wohl, daß es nicht der Kanzler ist, der 
zu Ihnen spricht, es ist Bismarck. Ich weiß nicht, was mein. 
König darüber denkt. Wenn aber er und der Kaiser ein- 
willigen, würde ich nach Biarritz fahren, obgleich mir diese 
Reisen nicht bekommen und würde die Sache unmittelbar mit 
dem Kaiser betreiben. Sagen Sie Goltz (dem Botschafter 
in Paris) nichts davon; er ist des Königs Mann, nicht 
meiner. Was mich betrifft, so will ich mit Benedetti nicht 
verhandeln; er ist intelligent, aber er denkt zuviel daran, daß 
er Konsul war, und jetzt will er den Prokonsul spielen; diese 
Manieren machen hier kein Glück. Die Art von Sachen darf 
überhaupt nur mit Personen betrieben werden, die man des- 
avouieren kann. Die Botschafter treten ein, wenn alles 
geregelt ist. Ob Rußland nach Konstantinopel geht, Italien 
sich auf die eine oder die andere Art arrangiert, ich würde 
dafür oder dagegen sein, je nachdem ich mich dem Ziele nähere, 
das ich allein verfolge: die deutsche Einheit. — Ich begreife, 
daß man Thiers und Jules Favre in eine Bastille sperrte; 
als ich jünger war, dachte ich auf diese Art, jetzt weniger. 
Unbegreiflich ist mir, daß man reden läßt und doch kein 
liberales System einführt.“ 
Ende März 1868. 
Unterredung mit einem Politiker, betreffend 
das Projekt eines süddeutschen Parla- 
ments.“) 
Bismarck: „Preußen hat kein Interesse an dem Zu- 
standekommen eines süddeutschen Parlaments, durch das der 
ohnedem bereits verwickelte Mechanismus des Abgeordneten- 
*) Ein solches war gedacht, auch ohne die Gründung eines 
süddeutschen Bundes.
	        
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