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Regierung und Vetter meiner Frau, Herr Hermann Breit-
haupt, hat an Eure Exzellenz die Bitte gerichtet, ihm zu einer
Forderung von 1300 Dukaten an die serbische Regierung für
derselben früher geleistete ähnliche Dienste zu verhelfen.“
Bismarck: „Ich habe die Sache bereits in die Wege
geleitet und werde Ihnen über das Ergebnis durch das
Bundeskanzleramt Nachricht zugehen lassen. Die serbische Re-
gierung hat jetzt Geld und kann jetzt zahlen.“
Berlin, den 12. Mai 1868.
Unterredung mit einem Württemberger, be-
treffend die Allianzverträge mit den süd-
deutschen Staaten.“)
Der Politiker, mit dem Bismarck sich unterhielt, sprach
sich dahin aus, daß er zwar ein Gegner der Allianzverträge
sei, daß aber beim Ausbruch eines Krieges mit Frankreich
auch in Württemberg niemand zweifle, daß ganz Deutschland
gegen Frankreich gehen müsse.
Bismarck: „Es ist eine ganz ungerechtfertigte Vermu-
tung, wenn man glaubt, Preußen werde die Allianzverträge
zu Eroberungskriegen benutzen. Ich weiß nicht, was Preußen
erobern sollte, etwa Polen, Böhmen, Belgien, das Elsaß?“
Berlin, den 24. Mai 1868.
Unterredung mit dem bayerischen Minister-
präsidenten Fürsten Hohenlohe-Schillings-
fürst, betreffend die süddeutsche Militär-
und Festungsfrage, die Errichtung eines
süddeutschen Bundes, die Allianzverträge
mit den süddeutschen Staaten.“)
Bei dem Abschiedsbesuch, den Hohenlohe Bismarck machte,
kam zunächst die Rede auf das Zollparlament, auf dessen
») Denkwürdigkeiten des Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe-
Schillingsfürst, Bd. I S. 313.
"*)) Denkwürdigkeiten des Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe=
Schillingsfürst.
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v. Poschinger, „Also sprach Biemartk“, Band I. 21