Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Regierung und Vetter meiner Frau, Herr Hermann Breit- 
haupt, hat an Eure Exzellenz die Bitte gerichtet, ihm zu einer 
Forderung von 1300 Dukaten an die serbische Regierung für 
derselben früher geleistete ähnliche Dienste zu verhelfen.“ 
Bismarck: „Ich habe die Sache bereits in die Wege 
geleitet und werde Ihnen über das Ergebnis durch das 
Bundeskanzleramt Nachricht zugehen lassen. Die serbische Re- 
gierung hat jetzt Geld und kann jetzt zahlen.“ 
Berlin, den 12. Mai 1868. 
Unterredung mit einem Württemberger, be- 
treffend die Allianzverträge mit den süd- 
deutschen Staaten.“) 
Der Politiker, mit dem Bismarck sich unterhielt, sprach 
sich dahin aus, daß er zwar ein Gegner der Allianzverträge 
sei, daß aber beim Ausbruch eines Krieges mit Frankreich 
auch in Württemberg niemand zweifle, daß ganz Deutschland 
gegen Frankreich gehen müsse. 
Bismarck: „Es ist eine ganz ungerechtfertigte Vermu- 
tung, wenn man glaubt, Preußen werde die Allianzverträge 
zu Eroberungskriegen benutzen. Ich weiß nicht, was Preußen 
erobern sollte, etwa Polen, Böhmen, Belgien, das Elsaß?“ 
Berlin, den 24. Mai 1868. 
Unterredung mit dem bayerischen Minister- 
präsidenten Fürsten Hohenlohe-Schillings- 
fürst, betreffend die süddeutsche Militär- 
und Festungsfrage, die Errichtung eines 
süddeutschen Bundes, die Allianzverträge 
mit den süddeutschen Staaten.“) 
Bei dem Abschiedsbesuch, den Hohenlohe Bismarck machte, 
kam zunächst die Rede auf das Zollparlament, auf dessen 
») Denkwürdigkeiten des Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe- 
Schillingsfürst, Bd. I S. 313. 
"*)) Denkwürdigkeiten des Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe= 
Schillingsfürst. 
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v. Poschinger, „Also sprach Biemartk“, Band I. 21
	        
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