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Einrichtung zu gemeinsamer Ueberwachung getroffen werde.
„Dann kann auch das gemeinschaftliche Vermögen in Mainz
von einer süddeutschen Kommission kontrolliert werden.“
Berlin, den 14. Januar 1869.
Unterredung mit dem Präsidenten des Ab-
geordnetenhauses Dr. v. Forckenbeck, betref-
fend die Besetzung der erledigten Minister-
posten, die Kreisordnung, die Oberpräsiden-
tenstelle in Prenßen und Ordensfragen.)
Bismarck beklagte sich bei Forckenbeck darüber, daß die
Besetzung der erledigten Ministerstellen ihm so viel Sorge
mache und er sprach sich sehr bitter, sehr entrüstet über Eulen-
burg und Mühler aus. „Die Kreisordnung ist fertig und
soll, wie besprochen, noch Vertrauensmännern vorgelegt wer-
den.“
Forckenbeck nahm sich die Freiheit, über die Besetzung
der vakanten Oberpräsidentenstelle in der Provinz Preußen
zu sprechen und verlangte einen fremden, nicht in der Provinz
ansässigen Kandidaten (also nicht Graf Lehndorf).
Nebenbei besprach Bismarck auch die Einladungen zum
Ordensfest. Lachend bemerkte er: „Erst jetzt erfahre ich,
daß Sie noch keinen Orden haben; das ist ein Unglück.“
Forckenbeck erwiderte, man möge doch ja nicht auf den.
Gedanken kommen, dem Unglück abzuhelfen.
Berlin, den 27. Januar 1869.
Unterredung mit Forckenbeck, betreffend den
Gang der Landtagsgeschäfte.
Bismarck teilte Forckenbeck mit, daß der Landtag Ende
Februar geschlossen werden solle. Er ging dann mit Forckenbeck
*- Nach Philippsohn, die innere Entwicklung im norddeutschen.
Bunde. Aus Max v. Forckenbecks ungedruckten Briefen. Deutsch:
Revue XXII. Jahrgang IV. Bd. S. 159.