Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Forckenbeck blieb höflich, aber fest und meinte, die Ver- 
öffentlichung der Zustände jetzt sei sehr gefährlich dem In- 
und Auslande gegenüber. Jedenfalls könne dieselbe eine Be- 
willigung im Reichstage nicht zur Folge haben. Bismarck 
solle dem Reichstage die Steuern nicht vorlegen, die preußi- 
schen Dinge vielmehr mit dem preußischen Landtage ver- 
handeln. Seien die Zustände wirklich so schlecht, so müßte 
das Parlament zwar helfen, nicht aber ohne die Gewährung 
von Garantien für die Zukunft, d. i. jährliche Bewilligung 
der Klassen= und Einkommensteuer nach Quoten. Es sei bei 
dem Zustande des Landes unmöglich, jetzt die Verantwortung 
für neue Steuern zu übernehmen. 
Mai 1869.-) 
Unterredung mit dem Geh. Justizrat von 
Wilmowski, betreffend die nationalliberale 
Partei. 
Bei Besprechung des Steuerbewilligungsrechtes des 
preußischen Landtages, welcher die damaligen Steuervorlagen 
der Minister ablehnte, sagte Bismarck: „Die Nationallibe- 
ralen wollen aus der Steuerfrage eine Machtfrage gegen die 
Krone machen und deshalb die Steuereinnahme kontingen- 
tieren und nur zeitweise bewilligen; darauf geht der König 
niemals ein. Der Kronprinz freilich wird sich später alles 
gefallen lassen!“ 
Berlin, Mitte Mai 1869. 
Aeußerung, betreffend die Steuerreform im 
norddeutschen Bund. 
Bismarck erbat sich für die Verhandlung über die Steuer- 
vorlage im Reichstag eine Mitteilung des preußischen Finanz- 
ministers an den Bundeskanzler über das finanzielle Be- 
— — — 
*) Ort der Unterredung vermutlich Berlin, vielleicht auch 
Varzin. 
 
	        
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