Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Todesstrafe gestimmt hatte, bat Bismarck denselben in sein 
Zimmer und bemerkte: „Ich habe Sie zu mir bitten lassen, 
um Ihnen in dieser Stunde, von der ich hoffe, daß sie für ganz 
Deutschland segensreich sein wird, ein Bündnis anzubieten. 
Nicht ein Bündnis zwischen uns, nicht ein Bündnis zu Gun- 
sten eines Lebenden, sondern ein Bündnis zu Gunsten eines 
Toten. Ich möchte Sie bitten, daß Sie, wenn jemals wieder 
Ihr Vater von den Herren, die heute Ihre Abstimmung mit 
ihrem „Pfus“ begleiteten — den Herren Bebel und Liebknecht 
— dadurch herabgewürdigt werden sollte, daß sie ihn für 
einen der ihrigen erklären, daß Sie dann über alle Macht ver- 
fügen wollen, die ich etwa besitze, namentlich in der Presse, 
um dieses Bild rein zu halten. Ich bin damals, 1848 und die 
Folgezeit, ein scheußlicher Junker gewesen. Ich würde Ihren 
Vater auch haben erschießen lassen, wenn ich das hätte tun 
können. Ich würde auch Gottfried Kinkel haben erschießen 
lassen, obwohl ich mit ihm auf dem Fuße gegenseitiger Hoch- 
achtung stand. Aber ich urteile jetzt gerechter. Ihr Vater war 
liberal — sehr liberal — aber auch gut national. Er 
würde, wenn er heute noch lebte und im Reichstag fäße, 
wohl auf denselben Bänken (unter den Nationalliberalen) 
Platz genommen haben, wie Sie.“ 
Berlin, 28. Mai, 5. Juni, 13., 15., 21., 23., 24., 27. und 
30. Juli 1870. Unterredungen mit dem Schriftsteller Moritz 
Busch, betr. Aufträge für die Presse, über folgendes Thema: 
Oesterreich und Napoleon sollen in der „Nordd. Allgemeinen 
Zeitung“ nicht zu sehr belobt werden; die Unbegründetheit der 
Nachricht von einer ungewöhnlichen Tätigkeit in der Herstellung 
von Kriegsmaterial in Spandau; die Entsagung des Prinzen 
Leopold von Hohenzollern auf den Thron von Spanien erfolgte 
nicht infolge eines Druckes von Ems und war nicht ganz uner- 
wartet; die Veränderung der Situation durch die herausfordernde 
Sprache Gramonts und Benedettis Vorgehen in Ems, die Haltung 
der süddeutschen Höfe, Bismarcks Berufung nach Ems, und Ver-
	        
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